LAVO8: Jasmin Ateia

Liebe Freund*innen,

„Die Grünen können regieren und setzen ihre Ideen erfolgreich um.“ Das ist der Satz, den ich mir dauerhaft wünsche, wenn in Baden-Württemberg von Bündnis 90/Die Grünen gesprochen wird.

„Die Grünen sind alle Akademiker und außer Cem Özdemir haben die keine Migrant*innen in der Partei.“ Das ist der Satz, den ich mir nicht mehr wünsche, wenn über unsere Partei gesprochen wird.

In den nächsten Jahren müssen wir unsere Partei vielfältiger aufstellen, strukturell weiterentwickeln und unser personelles Wachstum aufrechterhalten.

Das sind meine Ideen dazu:

Diversität & Kommunikation

Mein Herzensthema ist Vielfalt – und die ist in unserer Partei noch viel zu gering. Wir haben politische Konzepte zu Vielfaltsthemen und seit kurzem ein Vielfaltsstatut – aber z.B. kaum finanziell schwächere Menschen und Menschen ohne Hochschulabschluss in der Partei.

Dazu kommt, dass nur wenige Migrant*innen Schlüsselpositionen oder exponierte Posten innehaben.

Unsere internen Diskussionen verlaufen oft sehr akademisch, mit großem Detailwissen und Fachkompetenz. Das ist gut und macht uns aus. In der Außenkommunikation wirkt es aber für politisch unerfahrene Menschen oft abschreckend. Deshalb sollten wir unsere Art der politischen Kommunikation erweitern. Wir müssen unsere politischen Konzepte alltagstauglich und greifbar darstellen. Annalena hat das in den TV-Triellen sehr eindrücklich gemacht und immer wieder ganz konkrete Beispiele aus der Praxis angeführt.

Eine Politik des Gehörtwerdens heißt auch, eine Politik des Erklärens. Unsere Politik muss immer so verständlich sein, dass alle Menschen die konkreten Auswirkungen politischer Entscheidungen auf ihren Alltag verstehen.

Denn wir können es uns nicht leisten, bestimmte Menschen nicht anzusprechen. Dazu sind unsere Themen zu wichtig für die Gesamtgesellschaft. Ich möchte auf Landesebene im Parteirat Ideen entwickeln, wie wir die Diversität unserer Mitglieder steigern können und wie wir unsere Politik so kommunizieren, dass sie mehr Menschen anspricht. Die Kretschmann-Kampagne hat gezeigt, dass es klappen kann. Wir haben den Anspruch, eine Volkspartei in Baden-Württemberg zu sein. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass wir das auch in der Post-Kretschmann-Zeit bleiben.

Neumitglieder & Nachwuchsförderung

Wir sind über 16.000 Grüne in Baden-Württemberg! Als Landespartei sind wir in den letzten Jahren stark gewachsen. Das ist erfreulich und zeigt: Grüne Ideen überzeugen immer mehr Menschen. Das zeigt sich auch anhand der Wahlergebnisse. Als Kreisvorsitzende in Freiburg darf ich den zweitgrößten Kreisverband in Baden-Württemberg vertreten und mit den Wahlergebnissen aus diesem Jahr macht das richtig Spaß. Wir haben bei der Bundestagswahl zum ersten Mal das Direktmandat gewonnen und über 10% bei den Zweitstimmen zugelegt. Bei der Landtagswahl haben wir beide Freiburger Wahlkreise mit über 40% gewonnen und im Gemeinderat sind wir die stärkste Fraktion.

Das Wachstum an Köpfen und Stimmen stellt uns vor Herausforderungen, an denen ich gerne im Parteirat mitarbeiten möchte. Wir leben vom Engagement der Mitglieder. Deshalb ist es unsere Aufgabe, sie dabei zu unterstützen sich einzubringen – und das so einfach und transparent wie möglich. Dafür brauchen die Kreisverbände Unterstützung vom Landesverband.

Das Frauenmentoring-Programm ist ein gutes Beispiel dafür. Es sollte allerdings dezentraler organisiert sein, damit wir mit langen Anfahrtswegen nach Stuttgart niemanden ausschließen und Talente aus ganz Baden-Württemberg anlocken.

Für Neumitglieder können wir den Start mit einem Buddy-Programm von Mitgliedern für Neumitglieder erleichtern. Die wahrnehmbarsten Köpfe der Partei sind häufig Funktionär*innen und Mandatsträger*innen. Daher sollten sie stärker miteinbezogen werden in die Nachwuchsförderung und einen Einblick in den Alltag ihrer Aufgaben vermitteln, zum Beispiel indem sie für einen begrenzten Zeitraum bei ihrer Arbeit oder ihrem Ehrenamt begleitet werden. Denn für eine flächendeckende Präsenz im ganzen Land brauchen wir neuen Schwung in der Nachwuchsförderung.

Ich möchte im Parteirat daran mitarbeiten unsere Partei vielfältig, mit starken Strukturen und einer engagierten Basis für die kommenden Aufgaben aufzustellen. Deshalb bewerbe ich mich als Basismitglied für den Parteirat und bitte um euer Vertrauen und eure Stimme.

Vielen Dank!

Jasmin

Geboren 1982 in Ulm

Abitur an der Freien Waldorfschule

Studium der Islamwissenschaft und europäischen Ethnologie in Freiburg & Kairo. 10 Jahre Berufserfahrung im Bereich internationaler Austausch, Migration & Arbeitsmarkt.

MItglied seit 2016

seit 2018 im Vorstand des KV Freiburg

seit 2021 Kreisvorsitzende

Sprecherin des AK Migration

Mentorin beim Frauenmentoring Programm 2020

Ersatzkandidatin bei der Landtagswahl 2021 für den Wahlkreis Freiburg-Ost

Platz 40 der Landesliste für die Bundestagswahl 2021.