Veranstaltung: | LDK in Heidenheim am 4.-5.12.2021 |
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Tagesordnungspunkt: | BFR Wahl der Delegierten zum Bundesfrauenrat |
Antragsteller*in: | Ann-Margret Amui-Vedel (KV Ortenau) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 07.11.2021, 19:27 |
BFR5: Ann-Margret Amui-Vedel
Bewerbung
Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit begleiten mich seit über 25 Jahren, in Schule, Studium und der Arbeitswelt. Heute bin ich 44 Jahre alt und als städtische Umweltbeauftragte für eine Vielzahl von Themen im Bereich Umweltschutz zuständig. Eigentlich bin ich aber bei den Grünen, weil die Verschlechterung der Situation der Frauen, schon gleich zu Beginn der Pandemie, mich wahnsinnig aufgewühlt hat. Im Bundesfrauenrat möchte ich mich dafür einsetzen die Gleichstellung der Frau weiter voran zu treiben - ohne Rückschritte!
Seit einigen Jahren bin ich Mitglied bei Soroptimist International, seit diesem Jahr Präsidentin in Offenburg. Das weltweite Netzwerk von über 70 000 Frauen befasst sich mit Fragen der sozialen und beruflichen Stellung der Frau, vertritt die Position der Frauen in der öffentlichen Diskussion und arbeitet mit verschiedenen Aktionen aktiv daran Prozesse in Gang zu setzen um die Situation (weiter) zu verbessern.
Es gibt eine Vielzahl von wichtigen frauenpolitischen Themen von Genitalverstümmelung über Frauenquote bis hin zur Altersarmut. Fehlende Gleichstellung hat viele Ursachen und genauso viele Folgen. Wir müssen an allen ansetzen. Das Bild der gleichgestellten Frau muss in Erziehung und Bildung, Medien und im beruflichen Alltag präsent und selbstverständlich sein.
Ban Ki-Moon, Generalsekretär der UNO, hat dieses Jahr die „16 Days of Activism Against Gender Violence“ ausgerufen. Sie beginnen am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen, und endet am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. Daher möchte ich diesem aktuellen Thema an dieser Stelle einen Fokus erlauben.
40% der Frauen in Deutschland haben seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt. Oft werden verschiedene Gewaltformen zusammen ausgeübt, das heißt z.B. in Zusammenhang mit ökonomischer, sozialer, psychischer und/oder emotionaler Gewalt. Auch symbolische Gewalt (z.B. durch alltäglichen Sexismus) und strukturelle Gewalt (z.B. durch Priorisierung von Männern und Männlichkeit) gehören bereits dazu. Häufige Faktoren sind geringe Bildung, soziale Ausgrenzung, Armut, Alkohol. Trans*Personen und nicht-binäre Menschen sind im besonderen Maße von Gewalt betroffen sowie Frauen die bereits als Kinder Opfer von Gewalt waren. Zahlreich sind die Punkte an denen wir ansetzen müssen - Empowerment und Awareness, Hilfetelefone und Frauenhäuser, Selbsthilfegruppen und Selbstverteidigung, um nur einige zu nennen.
In meiner Freizeit bin ich leidenschaftliche Feuerwehrfrau. Ich bin erst seit vier Jahren dabei und habe nicht schon immer davon geträumt – natürlich auch, weil ich damals als kleines Mädchen niemals auf die Idee gekommen wäre. Wo der Anteil der Freiwilligen Feuerwehrfrauen aktuell immerhin fast 7% beträgt, sind es bei den Berufsfeuerwehrfrauen unter 1,5%. (Nur zum Vergleich aus anderen traditionellen Männerdomänen – Der Anteil der Frauen an Soldat*innen in der Bundeswehr beträgt über 12%. Fast 30% aller Beschäftigten der Polizei sind weiblich. Selbst ins Handwerk sind Frauen längst eingezogen: Jeder fünfte Handwerksbetrieb wird von einer Frau geführt.) Ich möchte weiter daran arbeiten, dass Mädchen und Frauen eines Tages nicht mehr im Rahmen von vorgefertigten Mustern träumen und handeln, sondern allen die Welt gleichwertig offen steht.
Ich würde mich sehr freuen dies mit meiner Energie und meinen Enthusiasmus als Delegierte im Bundesfrauenrat tun zu dürfen und bitte Euch hierzu um Eure Stimme.
Eure Maggie
Biografie
44 Jahre alt, verh. , 2 Kinder.
An der FU Berlin habe ich bis 2002 Biologie und Umweltmanagement studiert bevor ich am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum tätig war und schließlich eine Doktorarbeit an der NUIG (Galway, Irland) schrieb. In Französisch Guyana arbeitete ich neben Projekten für WWF und Aidenvironment über 4 Jahre als Umweltingenieurin im Raumfahrtzentrum. Seit 2014 bin ich Umweltbeauftragte der Stadt Kehl.
- Kreisverband:
- Ortenau