LR6: Dr. Nicolá Lutzmann

Liebe Freund*innen,

wir Grünen waren die Ersten, die einen Parteitag digital abgehalten haben. Im Mai 2020 wurden wir durch die Corona-Pandemie dazu gezwungen. Das war eine spannende Erfahrung, nicht nur als euer Länderrats-Delegierter, sondern auch als einer mit Losglück für einen Redebeitrag und als ein Interviewpartner des "heute journals" zu diesem digitalen Länderrat. Zwar ist das digitale Abhalten von Parteitagen bei uns inzwischen Routine, aber die letzten Länderräte nach den Bundestagswahlen wieder in Präsenz war schon wichtig! Das Wiedersehen von Delegierten auch anderer Landesverbände, die Diskussionen und der direkte Austausch über die Themen vor, in den Redepausen, nach den Länderräten, einfach das Netzwerken, tat richtig gut. Erst recht nach den Anstrengungen des gemeinsamen Wahlkampfes unter Corona-Bedingungen, den ich teilweise auch wieder in Sachsen rund um Bautzen bestritten habe.

Klar hatten wir uns mehr Prozentpunkte erhofft. aber nun haben wir nicht nur die Sondierungen, sondern auch den Eintritt in die Koalitionsverhandlungen auf den letzten Länderräten beschlossen. Wie wir aus Baden-Württemberg wissen: In einer Regierung erreichen wir mehr, als wenn wir von der Oppositionsbank aus versuchen etwas zu ändern!

Diese Zeilen schreibe ich gerade nach einem der digitalen Verhandlungs-debriefings für den BAG-Sprecher*innenrat von Annalena und Jamila. Das Gefühl eines kleinen Déjà-vus zu den Sondierungsverhandlungen 2017 kann ich nicht unterdrücken: Es gibt bei den Verhandlungspartner*innen wenig thematisch-strategisches Vorgehen, wie der Aufbruch geschafft werden soll; eher wird gewusst, was man nicht will. Das wars!

Dagegen stehen wir als Parteibasis, als BAGen und LAGen voller Spannung, dass die beschlossenen Positionspapiere der letzten Jahre, das gute und intensiv beratene Wahlprogramm oder die zusätzlich, den Sommer über erarbeiteten Papiere für die Koalitionsverhandlungen so weit wie möglich eingebracht und dann auch umgesetzt werden.

Das macht es unseren Verhandlungsgruppen nicht gerade einfach. Aber auch für uns als Partei wird es in den kommenden Regierungsjahren nicht einfach, auch weil Zwänge uns leider nicht in der Geschwindigkeit nach vorne gehen lassen werden, wie wir es uns wünschen. Hier einen Ausgleich zu finden zwischen dem Erforderlichen, den Wünschen und dem Möglichen, zwischen Regierung, Fraktion und Partei ist schwierig. Lasst uns aber dadurch nicht abschrecken, auch wenn wir nicht alles und sofort durchsetzen können. Zukunft wird aus Mut gemacht!

Ich möchte auch in den kommenden zwei Jahren im Länderrat mit meiner Erfahrung und Vernetzung als LAG und BAG Sprecher, als langjähriger Länderratsdelegierter, aber auch als Kommunalo dazu beitragen, dass wir als Partei geschlossen auftreten, dass wir die unterschiedlichen Rollen in der Partei wahrnehmen und respektieren, dass wir uns zwar weiterhin thematisch streiten, das aber wie gewohnt in einer kultivierten und verbindlichen Art und Weise.

Dafür bitte ich um euer Vertrauen und eure Stimme für einen offenen Delegierten-Platz zum Länderrat!

Euer Nicolá

Persönliches:

• Zivildienst BUND e.V.

• Biostudium in Heidelberg, Bonn & Zürich

• Beruflich: Pestizidforschung auf europäische Ebene (2006-2018), jetzt FB-Leiter in der Akademie für Ältere Heidelberg

• aktives (Förder-)Mitglied in vielen Gruppen (zB SlowFood, BurundiKids, Ärzte ohne Grenzen, SoLaWi, DGHT, ver.di, ADFC)

Grünes:

• Heidelberger Stadtrat seit 2019

• Europakandidat 2019

• Co-Sprecher der BAG & LAG Ökologie seit 2017 bzw 2013

• Länderratsdelegierter seit 2015

• Vorstandsmitglied im KV 2012-2019