BTW54: Amal Labbouz

Liebe Freund*innen,

In den nächsten Jahren werden wir viele Herausforderungen bewältigen müssen. Angefangen bei der Klimakrise, über die Folgen der Pandemie bis hin zur digitalen Transformation. Ich bin mir sicher, dass wir als Partei die richtigen Inhalte setzen. Gleichsam ist es wichtig, dass wir in diesem Prozess alle Menschen nicht nur mitnehmen, sondern aktiv involvieren. Grüne Politik soll nicht nur für die Menschen sein, sondern vor allem mit ihnen.

Mit 15,9% hat die Armutsquote einen historischen Wert erreicht.

Das sind 13,2 Mio. Menschen, die in Deutschland arm oder von Armut gefährdet sind. Durch die Pandemie wird sich diese Situation verschärfen. Aber auch sonst wird nicht genug unternommen, um die wachsenden sozialen Disparitäten in unserer Gesellschaft aufzuhalten. Trotz Einführung des Mindestlohns erhielt 2018 etwa jede*r 5. Arbeitnehmer*in einen Niedriglohn (<11,05€). Bei Kindern liegt die Armutsquote sogar bei 20,5 % – für ein Land wie Deutschland ist das inakzeptabel.

Wir können nicht zuschauen, wie Menschen zunehmend an den sozialen Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Armut verschließt Wege, sie macht krank und sie verhindert Teilhabe. Es kann kein Versprechen auf Chancengerechtigkeit geben ohne die konsequente Bekämpfung von Armut.

Digitalpolitik – innovativ, sozial, ökologisch

Als Masterandin arbeite ich an einem Forschungsprojekt mit, das mittelständische Industriepartner bei der Umsetzung datenbasierter Produkte unterstützt. Die Herausforderungen der digitalen Transformation begleite ich somit aus der Wissenschaft mit. Klar ist, dass wir mehr Innovation und Bekenntnis zur Nachhaltigkeit brauchen. Es gilt aber auch weitere Folgen zu betrachten. Durch die Digitalisierung wird der Arbeitsmarkt polarisiert. Gut Ausgebildete werden profitieren, während andere Menschen abgehängt werden. Somit würden sich auch die zuvor erwähnten sozialen Strukturen verfestigen. Wir brauchen Ansätze, damit alle Menschen auch im digitalen Zeitalter selbstbestimmt und unter würdigen Verhältnissen arbeiten können.

Digitalisierung geht aber weiter. Wir müssen sie ökologisch denken, denn Technologien wie Blockchain sind gegenwärtig enorme Energiefresser. Wir müssen sie diskriminierungsfrei gestalten, denn intelligente Algorithmen können weitreichende Folgen für den Alltag vieler marginalisieter Menschen haben. Insgesamt gilt, dass es keine technischen Lösungen für gesellschaftliche Probleme gibt

Antirassismus – mit & durch die Zivilgesellschaft

Viele von uns sind im letzten Jahr auf die Straße gegangen, um ein deutliches Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Die Hintergründe waren nicht erfreulich, aber die gesellschaftlichen Debatten, die sich entwickelten, geben mir Hoffnung, dass wir auf einem guten Weg sind.

Im Januar 2020 habe ich unsere AG Antirassismus der GJBW mitgegründet und koordiniere diese. Im November ist unser AK Antirassismus im Grünen KV Karlsruhe dazugekommen. Seitdem sind wir im stetigen Austausch mit der Zivilgesellschaft in BW. Hierbei ist die Umsetzung eines Demokratiefördergesetzes, das die Zivilgesellschaft im Einsatz gegen Rassismus stärkt, unabdingbar. Oft wird diese Arbeit von Betroffenen selbst unter finanzieller und emotionaler Belastung gemacht. Halle und Hanau sind nicht im luftleeren Raum geschehen und dürfen sich nicht wiederholen!

Ich möchte, dass wir unsere Politik des Gehörtwerdens weiterentwickeln zu einer Politik des Mitmachens, in der alle Menschen repräsentiert sind.

Daher bewerbe ich mich ergänzend auf die Liste

*1995 in Mannheim

Masterandin im Fach Wirtschaftsingenieurwesen am KIT, zwischenzeitig in Brisbane (Australien)

Hilfswissenschaftlerin im Forschungsbereich Digital Service Innovation (Applied AI)

AK Digitales KV Karlsruhe

AK Antirassismus KV Karlsruhe

Seit Januar 2020 Koordinatorin der AG Antirassismus der Grünen-Jugend BW

Wahlkampfkommission Grüne Jugend BW zur LTW 2021

Chancengleichheitsreferentin AStA KIT

2016 – 2018 Vorstand der Grünen Jugend Karlsruhe

Mitglied bei Ver.di