BTW62: Clara Wellhäußer

Liebe Freund*innen,

“On ne nait pas femme, mais on en meurt”
“Keine*r wird als Frau geboren, aber mensch stirbt daran.” Feministischen Kollektive plakatieren solche Aussagen in fast jeder französischen Stadt. Während meiner Zeit in Frankreich waren es gerade solche Sätze, die mir noch deutlicher bewusst machten, welch tödlichen Folgen das rückständige Frauenbild hat, das auch heute noch fest in unserer Gesellschaft verankert ist. Deshalb kämpfe ich dafür, dass wir Grüne uns patriarchalen Strukturen entschieden entgegenstellen und sie gemeinsam aufbrechen.

Weltweit gehen mutige Frauen auf die Straße um ihre fundamentalen Rechte zu verteidigen: In Polen gegen das de facto Abtreibungsverbot, in Lateinamerika gegen Vergewaltigungen und Gewalt an Frauen, in Großbritannien für einen sicheren Heimweg auch nachts. Auch in Deutschland sind die Zahlen häuslicher Gewalt gegen Frauen erschreckend hoch, der öffentliche Raum für sie spätestens mit Einbruch der Nacht eine permanente Gefahrenquelle. Besonders trans-, Inter- und non-binäre Menschen sind Stigmatisierung und Gewalt ausgesetzt. Gerade das Thema innere Sicherheit ist männlich und konservativ geprägt wie kaum ein anderes. Frauen und ihre Lebensrealitäten werden bei Entscheidungen nicht mitgedacht; darunter leidet ihre eigene Sicherheitslage.

Die Liste der Themen, bei denen Frauen vergessen werden, ist noch immer viel zu lang: Die medizinische Forschung testet viele Medikamente nur an Männern, deutsche Parlamente haben historische Tiefs hinsichtlich ihres Frauenanteils erreicht und unsere Städte sind geprägt von einer Stadtplanung, die die Bedürfnisse von Frauen übersieht. An zu vielen Stellen sind wir Frauen unsichtbar!

Seit über drei Jahren setze ich mich deshalb bei den Grünen und der Grünen Jugend aktiv dafür ein, diesen Ungerechtigkeiten entgegenzuwirken. Mit anderen wundervollen FINT*-Personen organisiere ich Safe Spaces für Austausch und Empowerment, arbeite daran, unsere eigenen Strukturen zu verbessern und das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen.

Viele der heutigen, globalen Krisen hätten mit diverseren Entscheidungsgremien verhindert oder zumindest besser und effektiver bekämpft werden können. Die Corona-Pandemie hat besonders deutlich gezeigt, welche Nachteile männlich dominierte Krisenstäbe haben. Frauen sind in solchen Gremien immer noch unterrepräsentiert und Vertreter*innen marginalisierter Gruppen sitzen oft gar nicht erst am Tisch. Dieses Phänomen lässt sich auch bei der zentralen Krise unserer Zeit, der Klimakrise, wiederfinden. Während v.a. Frauen im globalen Süden unter deren Folgen leiden, werden Entscheidungen in Politik und Wirtschaft noch immer hauptsächlich von weißen Männern getroffen. Erst wenn wir es schaffen, wirklich intersektional zu denken und zu kämpfen, werden wir die Krisen der Zukunft gut bewältigen.

Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns als Partei für die Sichtbarmachung von Frauen und anderen unterrepräsentierten Gruppen einsetzen! Unsere Verhandlungstische und Entscheidungsrunden müssen die gesamte Viefalt der Perspektiven abbilden, damit wir als Gesellschaft möglichst erfolgreich handeln können. Wir Grüne sind eine feministische Partei und müssen dieses Thema in allen politischen Kontexten konsequent betonen und vorantreiben. Wir brauchen endlich eine feministische Bundesregierung und eine grüne Kanzlerin!

Dafür möchte ich mit euch zusammen kämpfen und deshalb würde ich mich über eure Unterstützung für einen hinteren Listenplatz freuen!

Eure Clara

21 Jahre alt

Jura-Studium mit Schwerpunkt Europarecht in Freiburg und Lyon

2017-2019 Sprecherin der Grünen Jugend Freiburg

Listenplatz 17 für die Grünen bei der Kommunalwahl 2019 in Freiburg

AK Frauen und Genderpolitik KV Freiburg

AK Sicherheit KV Freiburg

AK Queerfeminismus der GJ BW

In Frankreich bei den Jeunes Écologistes und FYEG aktiv geworden