Veranstaltung: | Digitale LDK am 10.-11. April 2021 in Heilbronn |
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Tagesordnungspunkt: | TOP3 Vertreterversammlungen zur Listenaufstellung für die Wahl zum 20. Bundestag |
Antragsteller*in: | Jörg Dengler (KV Freiburg) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 14.03.2021, 23:43 |
BTW43: Jörg Dengler
Bewerbung
Liebe Freundinnen und Freunde,
wenn wir das 1,5° Ziel erreichen wollen, hat die Welt nur noch ein sehr begrenztes CO2-Budget. Dieses Budget reicht – auf Deutschland runtergerechnet und bei derzeitigem Reduktionstempo – noch sieben, vielleicht acht Jahre. Wir müssen drastisch umsteuern und alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, sonst steuern wir ungebremst in die Klimakatastrophe.
Als Physiker, Politikwissenschaftler und Projektleiter am Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Möglichkeiten der Wärmewende, einem der wichtigen Bausteine der Energiewende. In meiner Arbeit erforsche ich das vielfältige Zusammenwirken der verschiedenen Energiesektoren mit dem Ziel, so schnell und so nachhaltig wie möglich eine klimaneutrale und CO2-freie Energie- und Wärmeversorgung zu ermöglichen. Diese langjährige Erfahrung aus Wissenschaft, Forschung und praktischer Umsetzung möchte ich gerne in den Bundestag und in die gestaltende Arbeit der grünen Bundestagsfraktion einbringen.
Uns allen ist klar, wir müssen viel schneller aus der Kohleverstromung aussteigen, als es derzeit mit dem „Kohlekompromiss“ vorgesehen ist. Spätestens 2030 muss die Energiegewinnung aus Kohle Geschichte sein - und das geht nur mit starken Grünen. Für die Dekarbonisierung der Energieversorgung bis 2035 spielt die Wärmewende eine zentrale Rolle.
Zwei Drittel der 19 Millionen Gebäude in Deutschland sind älter als 40 Jahre und müssen in den kommenden Jahren saniert werden. Denn alleine ihre Wärmeversorgung verursacht etwa 20% der CO2-Emissionen. Um diese zu reduzieren, müssen wir auf der einen Seite den Wärmebedarf senken und auf der anderen Seite auf erneuerbare Erzeugung umstellen. Beides erfordert hohe Investitionen. Damit wir uns diesen Investitionsbedarf volkswirtschaftlich leisten können, müssen wir die Wärmewende und die Stromwende miteinander verbinden: Denn am besten und billigsten ist die Nutzung der Abwärme aus der Stromerzeugung und aus der Industrie – und für eine Übergangszeit auch aus Kraft-Wärmekopplung mit fossilem Gas. Nur so können wir so schnell wie möglich aus der Kohleverstromung aussteigen.
Eines dürfen wir dabei nicht vergessen: Während dieses raschen Transformationsprozesses müssen wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt sichern und Lasten und Chancen sozial gerecht verteilen. Wir brauchen Regelungen, die verhindern, dass die Rechnung einfach auf Mieter*innen abgewälzt wird oder den sozial Schützenswerten zur Last fällt. Gleichzeitig müssen wir Gebäudeeigentümer*innen in die Lage versetzen, die notwendigen Investitionen auch tatsächlich vorzunehmen. Uns muss klar sein, dass bei so vielen und so einschneidenden Veränderungen große Fliehkräfte wirken, die das Zeug dazu haben, die sozialen Ungleichheiten in unserer Gesellschaft noch weiter zu verstärken. Das müssen wir mit aller Kraft verhindern.
Meine Arbeit im Schnittbereich aus Wärmewende und sozialem Engagement will ich im Bundestag fortsetzen. Dafür bitte ich euch um eure Unterstützung und um eure Stimme für die Nominierung auf der baden-württembergischen Landesliste auf Platz 30.
Euer Jörg
Biografie
Jörg Dengler, geb. 1961, Physiker und Politikwissenschaftler aus Freiburg.
Neben meiner Arbeit als Projektleiter am Fraunhofer ISE und als Co-Sprecher der LAG Energie und Delegierter für die BAG Energie engagiere ich mich bei Scientists for Future und bei German Zero für einen Klimaentscheid.
Zudem bin ich im Verkehrsclub Deutschland VCD als Vorsitzender des Regionalverbandes Südbaden und im Landesvorstand aktiv.
2020 wurde ich zum Co-Sprecher des Nachhaltigkeitsrates der Stadt Freiburg gewählt.
- Kreisverband:
- Freiburg
- Webseite:
- www.joerg-dengler.de