BTW56: Susanne Häcker

Liebe Freundinnen und Freunde,

2008 bin ich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aus der Überzeugung heraus beigetreten, dass diese Partei für Bewegung, Vielfalt, Gleichberechtigung und eine lebendige Demokratie steht. In unserer politischen Arbeit sehe ich den Garanten für eine offene und friedliche Gesellschaft – für eine Gesellschaft, in der sich jeder Mensch ganz unabhängig von Name und Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe und Religion frei entfalten kann.

Als Arbeiterkind mit elf Geschwistern war ich die erste meiner Familie, die an einer Universität studiert hat.Und ich bin fest davon überzeugt: Soziale Ungleichheit ist ein gesellschaftliches Problem, das mehr Aufmerksamkeit von Seiten der Politik verdient. Bildungschancen und soziale Herkunft müssen entkoppelt werden, denn wer arme Eltern hat, hat nicht nur weniger Erfolg in der Schule: Seit Jahrzehnten wissen wir, dass arme Kinder mit großer Wahrscheinlichkeit zu armen Erwachsenen werden.

Wir Grünen geben all jenen eine Stimme, die keine starke Lobby haben und die von der Gesellschaft viel zu häufig vergessen werden. Durch mein langjähriges Engagement in der Reutlinger Vesperkirche und als Vorstand des Erwerbslosenberatungszentrums „Arbeiterbildung Reutlingen e.V.“ habe ich einen guten Einblick in die Lebenswirklichkeit von Langzeiterwerbslosen. Ich sehe, wie sich Hartz IV auf ihre Biographien auswirkt – und ich sehe auch, dass wir als Gesellschaft mehr leisten können, um an dieser Situation etwas zu ändern.

Gleichzeitig liegen mir die Rechte und Anliegen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren (LSBTTIQ) Menschen ganz besonders am Herzen. Seit 2008 wirke ich im Frauencafé Tübingen mit, das 2013 den „Rosa Detlef“ der Metropolitan Community Church (MCC) Stuttgart verliehen bekam – einen Preis, mit dem Menschen, Gruppen oder Organisationen, die sich um die LSBTTIQ-Gemeinschaft verdient gemacht haben, ausgezeichnet werden.

Eng damit verflochten ist für mich auch ein weiteres Herzensthema: Die Frauen- und Gleichstellungspolitik. Geschlechtergerechtigkeit ist für mich ein wirtschaftliches, soziales und politisches Thema. In Zeiten des Fachkräftemangels müssen wir unser volles Potential ausnutzen. Das setzt einerseits eine Aufwertung des Care-Bereichs voraus, andererseits aber auch ein Umdenken in Wirtschaft und Gesellschaft. Frauen in technischen Ausbildungsberufen, naturwissenschaftlichen Studiengängen und leitenden Funktionen müssen Normalität werden.

Gerade jetzt, in der Corona-Zeit, werden viele Bereiche sichtbar, in denen unsere Gesellschaft unter Schieflagen leidet. Denken wir beispielsweise an die Frage nach fairer Bezahlung und guten Arbeitsbedingungen im Pflegebereich – oder daran, wer in Krisensituationen zugunsten der Familie beruflich zurücksteckt und die Hauptlast der unbezahlten Care-Arbeit trägt.

Als Historikerin ist mir sehr bewusst, dass jede Krise auch das Zeug zum Wendepunkt hat. Wir Grünen haben in den vergangenen 40 Jahren viel bewegt und dabei wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Das alles gilt es nun in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln und zu verfestigen – mit einem Green New Deal und einer Umgestaltung unserer Wirtschaft nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten vor Augen.

Aus diesem Grund, liebe Freundinnen und Freunde, bewerbe ich mich um einen Listenplatz ab 35: Um mich mit und für euch stark zu machen – für eine friedliche, bunte Gesellschaft.

Eure

Susanne

Ausgebildete CTA & Industriekauffrau

Abitur am Abendgymnasium

Studium Geschichte/Empirische Kulturwissenschaft M.A.

2009-2019 Mitglied im Kreisvorstand Reutlingen

seit 2011 Referentin von Thomas Poreski MdL

seit 2017 Delegierte der LAG FrauenPolitik (seit 2018 LAG-Sprecherin)

seit 2019 Kreis- & Stadträtin in RT, seit 2020 Fraktionsvorsitz im Kreis

seit 2019 Delegierte für Bundesfrauenrat

2020 ausgezeichnet mit dem Helene Weber-Preis

Beirätin im Frauenprojektezentrum TÜ & Vorstand Erwerbslosenberatung RT