Bei der sozial-ökologischen Transformation sind für den Rohstoffsektor nicht nur Effizienz oder Kreislaufwirtschaft von Relevanz, sondern auch die nachhaltige Gestaltung globaler Rohstofflieferketten bezogen auf Umwelt-, Sozial- und Menschenrechtsstandards. Bis auf weiteres wird der Import von Rohstoffen unumgänglich sein. Baden-Württemberg als Vorreiter-Standort sollte in diesem Rahmen neben der Etablierung von Klimaneutralität, Effizienz und Kreislaufwirtschaft auch auf die Übernahme einer innovativen, verantwortungsvollen Rolle in nachhaltigen globalen Lieferketten abzielen.
An der konkreten Textstelle wird die Zertifizierung von Rohstofflieferketten thematisiert. Dieser Ansatz erscheint hier jedoch zu eng. Nicht für alle Produkte oder Prozesse ist eine geeignete Zertifizierung verfügbar. Die Argumentation sollte daher um den breiteren Ansatz der unternehmerischen Sorgfaltspflichten ergänzt werden. Dieser umfasst die fünf Prozessschritte der "due diligence" gemäß OECD-Vorgaben (Strategie festlegen, Risiken analysieren, Abhilfe schaffen, Transparenz herstellen, Beschwerdemechanismen einrichten), die unabhängig vom Kontext (freiwillige Initiative, Zertifizierung, gesetzliche Rahmenbedingen etc.) anwendbar sind.
Kommentare