Frauen zeigen bei verschiedenen Krankheiten andere Symptome als Männer. Wenn dieses Wissen bei Ärzt*innen nicht vorhanden ist und Krankheiten deshalb nicht korrekt diagnostiziert bzw. behandelt werden, stellt dies eine Gefahr für das Leben und die Gesundheit von Frauen dar. Ein eindrückliches Beispiel dafür ist der Herzinfarkt, der sich bei Männern durch Schmerzen in der Brust und Atemnot äußert, bei Frauen aber eher von unspezifischen Symptomen wie Übelkeit oder Müdigkeit begleitet wird.
(https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-02/gendermedizin-gesundheit-aerzte-patient-medikamente-maenner-frauen-gleichberechtigung)
Laut dem Deutschen Ärztinnenbund (DÄB) sind die "Inhalte der geschlechtsspezifischen Medizin an den medizinischen Fakultäten in Deutschland noch nicht ausreichend im Medizinstudium integriert". (https://www.aerzteblatt.de/archiv/212859/Geschlechtermedizin-in-der-Lehre-Bislang-nur-punktuell-integriert)
Der Deutsche Ärztinnenbund hat eine Blitzumfrage zum Thema "Wie viel Gendermedizin bietet das Medizinstudium aktuell?" unter weiblichen Studierenden der Medizin durchgeführt. "Bei 70 Prozent der Befragten waren Genderthemen in den Lehrplänen überhaupt nicht präsent."
(https://www.aerztinnenbund.de/downloads/7/Aerztin_1.20_S.17.pdf)
Bisher ist es so, dass die Integration von geschlechtssensibler Medizin an den Hochschulen vom Engagement einzelner Akteur*innen abhängt. Deshalb wäre eine strukturelle Verankerung so wichtig. (https://www.aerzteblatt.de/archiv/212859/Geschlechtermedizin-in-der-Lehre-Bislang-nur-punktuell-integriert)
Kapitel: | Gesundheit, Teilhabe und Selbstbestimmung ermöglichen |
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Antragsteller*in: | Britt Frodl (KV Karlsruhe) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 22.11.2020, 21:50 |
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