Veranstaltung: | LDK in Kehl am 01.07.2023 |
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Tagesordnungspunkt: | VOT Vergabe von Voten zur Europaliste |
Antragsteller*in: | Anna Peters (KV Emmendingen) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 05.06.2023, 19:16 |
VOT5: Anna Peters
Infos
- Kreisverband:
- Emmendingen
- Wohnort:
- Bahlingen am Kaiserstuhl
- Gender:
- Weiblich
Bewerbungstext
Wir können Baden-Württemberg nicht ohne Europa denken. Ich bin im Dreiländereck in Freiburg im deutsch-französischen Umfeld aufgewachsen. In meiner Kindheit und Jugend waren Colmar und Mulhouse für mich genauso nah wie Konstanz, Tübingen oder Karlsruhe. Europa hat mich schon immer geprägt und die Vorzüge Europas habe ich jeden Tag hautnah erlebt.
Europa ist das beste Friedensprojekt, das wir kennen. Durch wirtschaftliche Zusammenarbeit, gemeinsame Institutionen und politische Solidarität hat die EU dazu beigetragen, Frieden und Stabilität, Freizügigkeit, Demokratie und Menschenrechte in einem gemeinsamen Europa für Millionen Menschen zu sichern. Das sollten wir nie vergessen. Doch die Europäische Union hat in den letzten Jahren auch viele Menschen zurückgelassen. Infolge der Sparpolitik sind Ungleichheiten entstanden, die uns allen schaden.
Gestalten wir ein Europa, das das Leben seiner Bürger*innen konkret verbessert
Die Einkommensungleichheit hat sich in vielen europäischen Ländern verschärft. Das schürt Unsicherheit und damit auch politische Instabilität. Menschen wenden sich von Europa ab und wollen sich auf das Nationale zurückbesinnen: In Schweden und Italien beobachten wir mit Sorge, wie rechtsextreme bzw. rechtspopulistische Parteien Teil der Regierung werden. Gleichzeitig sind die Folgen der Finanzkrise 2008 und die damit verbundene Sparpolitik für den Süden Europas auch 15 Jahre später noch allgegenwärtig: Arbeitslosigkeit, Kürzungen bei den Renten und versperrte Zugänge zur Gesundheitsversorgung. Die Jugendarbeitslosigkeit ist in vielen Regionen Europas immer noch alarmierend hoch. Das treibt mich um.
So kann es nicht weitergehen. Für mich ist klar: Europa braucht mehr Gerechtigkeit. Das heißt für mich konkret: dass wir sicherstellen, dass alle Menschen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Arbeit und einem angemessenen Lebensstandard haben. Mit grünen Ideen schaffen wir es ein Europa für alle zu bauen: solidarisch, ökologisch, feministisch. Unsere Solidarität kennt keine Grenzen!
Feministische Finanzpolitik kann Europa gerechter machen
Ich sehe als Ökonomie-Studentin in meinem letzten Masterjahr, wie schädlich eine Arbeitsmarktpolitik ist, die die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern vergrößert und die Klimakrise nicht ernst nimmt. Ich sehe aber auch, wie notwendig europäische Sozialreformen sind, die die Gesellschaft wieder näher zusammenbringen.
Deswegen kämpfe ich für europäische Steuergerechtigkeit. Eine wichtige Maßnahme dafür ist die Digitalkonzernsteuer. Damit schaffen wir fairen Wettbewerb und stärken die Einzelhändlerin vor Ort. Dort, wo Dienstleistungen erbracht werden, müssen auch die Steuern bezahlt werden. Ich mache mich dafür stark, dass sich die EU besser gegen Steuervermeidungen der Großkonzerne einsetzt und Steuerdumping in Länder mit niedrigen Steuersätzen durch ein gemeinsames europäisches Vorgehen bekämpft. Ich will Steuergerechtigkeit europäisch denken. Damit ermöglichen wir Investitionen in Bildung, Klima und Gesundheit in ganz Europa.
Durch geschlechtergerechte Finanzen können wir Ungleichheiten reduzieren. Denn wohin fließen EU-Mittel? Die Finanzhilfen des #nextGenerationEU-Aufbauplan fließen zur Zeit vor allem in männerdominierte Branchen wie das Bauwesen, Landwirtschaft, Verkehr, Energie, aber nicht in frauendominierte Branchen wie Pflege, Soziales oder Bildung. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig das Instrument Gender-Budgeting ist. Dabei geht es darum, öffentliche Gelder so zu investieren, dass sie Männern und Frauen gleichermaßen zugutekommen. Die Sektoren, die am meisten unter den Folgen der verschiedensten Krisen, wie Klimakrise, Inflation und Pandemien leiden, müssen dabei besonders in den Blick genommen werden.
Ich will, dass wir zusammen die europäische Ökonomie und die Arbeitswelt auf feministische Beine stellen. Das heißt für mich konkret: Gute Arbeitsbedingungen in ganz Europa schaffen, gegen prekäre Beschäftigung kämpfen und der Wirtschaftskriminalität europaweit den Kampf ansagen. Das bekämpft Ungleichheit und ist gut für alle in der Gesellschaft!
Wir sagen denen den Kampf an, die Europa zerstören wollen
Durch eine gerechtere Verteilung von EU-Mitteln, durch eine Finanz- und Haushaltspolitik, die die Menschen nicht vergisst, können wir nicht nur das Leben von Millionen Menschen besser machen, wir sagen damit auch den Demokratiefeind*innen und Rechtsextremen in Europa den Kampf an! Mit einer solidarischen Europapolitik zeigen wir, dass transnationale Solidarität für uns keine leere Floskel ist, sondern unser wichtigstes Gut!
Wir können zusammen ein besseres Europa für alle bauen. Ich kandidiere für eines der baden-württembergischen Voten für die Europawahl 2024, um die europäische Finanzpolitik für und mit den Menschen gemeinsam in die Hand zu nehmen!
Ich freue mich über eure Unterstützung,
eure Anna
Angaben zur Person
Mit 16 Jahren kam ich zur Grünen JugendFreiburg.
Als Bundessprecherin der Grünen Jugend habe ich von 2019 - 2021 den Kampf gegen die Klimakrise mit dem Kampf gegen soziale Ungerechtigkeiten verbunden.
Als Frauenpolitische Sprecherin bei den Grünen Baden-Württemberg arbeite ich seit 1,5 Jahren mit Frauen aus ganz BaWü für mehr Geschlechtergerechtigkeit vor Ort. Dazu gehört: das neue Frauenförderprogramm, die Geschlechterstrategie weiterzuentwickeln & das neue Elternnetzwerk.
Ich bin in den letzten Zügen meines Ökonomie-Masters, mein Fokus: Arbeitsmarkt, Geschlechterökonomie & Umweltökonomie.