| Veranstaltung: | LDK in Ludwigsburg 12. bis 14. Dezember 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 0.GLV Wahlen zum Geschäftsführenden Landesvorstand |
| Antragsteller*in: | Lena Christin Schwelling |
| Status: | Eingereicht |
| Eingereicht: | 26.11.2025, 20:40 |
Bewerbung6: Bewerbung Lena Christin Schwelling
Bewerbung
Liebe Freundinnen und Freunde,
in den vergangenen vier Jahren haben wir Grünen in Baden-Württemberg viel geschafft. Wir haben in schwierigen Zeiten Verantwortung übernommen, Kurs gehalten und den Anspruch verteidigt, dieses Land zu gestalten. Wir haben Baden-Württemberg zum Klimaschutzland gemacht, mit 23 Prozent weniger Emissionen und einem Rekordhoch bei erneuerbaren Energien. Wir haben eine Million neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze ermöglicht, weil wir Wirtschaft und Klimaschutz zusammendenken. Und wir haben Bildung gerechter gemacht: mit über 120.000 zusätzlichen Kita-Plätzen, der Einführung der Gemeinschaftsschule und der Rückkehr zu G9. Darauf können wir stolz sein. Es war mir eine Ehre und Freude, meinen Teil dazu beitragen zu dürfen - und das will ich weiterhin tun, als Eure Landesvorsitzende.
Wir stehen vor einer entscheidenden Etappe: Die Landtagswahl 2026 ist mehr als nur ein politischer Wettbewerb, sie ist eine Richtungsentscheidung. Es geht darum, ob Baden-Württemberg weiter mutig vorangeht oder ob es sich in alte Gewissheiten zurückzieht. Unser Ziel ist klar: Wir wollen dieses Land weiter führen, mit Verantwortung, mit Haltung und mit einem klaren Plan für die Zukunft. Und ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit Cem Özdemir den richtigen Kandidaten für diese Aufgabe haben. Er kann unser Land in dieser bewegten Zeit regieren.
Ich will, dass Baden-Württemberg stark bleibt, wirtschaftlich, ökologisch und sozial. Wir Grünen stehen für eine neue wirtschaftliche Stärke, die auf Innovation, Nachhaltigkeit und faire Chancen setzt. Die Weltmärkte von morgen werden mit den Technologien von morgen gewonnen: mit Robotik und KI, mit Wasserstoff und Umwelttechnik, mit Medizintechnik, Biotechnologie und Quantentechnologie.
Technologieführerschaft ist für mich der Schlüssel zu guten Arbeitsplätzen und zu einem starken Wohlstand von morgen. Baden-Württemberg ist heute einer der innovativsten Orte der Welt - und genau deshalb dürfen wir uns nicht in Sicherheit wiegen. Unsere Spitzenposition ist kein Naturgesetz. Andere Länder investieren massiv, während wir Gefahr laufen, uns auf alten Erfolgen auszuruhen. Als Landesvorsitzende will ich dafür sorgen, dass wir den Anspruch nie verlieren, vorne zu bleiben: mit einer Politik, die Innovation ermöglicht, Bürokratie abbaut und den Mut hat, Neues zu wagen. Unser Land kann unglaublich viel, aber wir müssen es uns immer wieder neu zutrauen.
Klimaschutz und wirtschaftliche Stärke gehören für mich untrennbar zusammen. „Mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben“- das hat sich bewahrheitet. Aber auch umgekehrt gilt: Mit schwarzen Zahlen lassen sich grüne Ideen umsetzen. Nur mit einer starken Wirtschaft kann Klimaschutz gelingen - und umgekehrt.
Unsere Kommunen sind dabei Schlüsselakteure. Sie investieren in Wärmenetze, in Schulen, in Mobilität. Sie sind die Orte, an denen Politik konkret wird. Als Stadträtin weiß ich, was es heißt, Verantwortung vor Ort zu übernehmen. Deshalb will ich, dass wir als Land auch weiterhin die Kommunen stärken - finanziell und politisch.
Mutige Entscheidungen zu treffen, das gehört zum Wesenskern meiner Stadt. Der Bau des Ulmer Münsters zeigt es bis heute: 1377 hatten die Stadt 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner und die haben eine Kirche gebaut, die Platz für für 20.000 Menschen bietet und das Ganze auch noch selbst finanziert. Im Grunde ein größenwahnsinniges Projekt. Aber die Ulmerinnen und Ulmer hatten nicht nur den Mut zu großen Visionen, sondern auch die Bodenständigkeit, diese umzusetzen. Genau diese Mischung aus Vision und Pragmatismus braucht Baden-Württemberg in dieser Zeit grundlegender Veränderungen. Große Aufgaben angehen, aber sauber umsetzen - das ist der Geist, der uns leiten sollte. Und das ist übrigens etwas, das keine Partei so in sich vereint wie wir Grünen in Baden-Württemberg.
Und ja: Wir haben gerade eine Aufholjagd vor uns. Aber nicht zum ersten mal. Und dreimal haben wir schon das Unmögliche möglich gemacht.
2011 hieß es, ein grüner Ministerpräsident sei ausgeschlossen, aber wir haben Geschichte geschrieben.
2016 hieß es, 2011 sei ein einmaliger Ausrutscher gewesen, aber wir haben erneut gewonnen.
2021 hieß es, ein drittes Mal sei völlig unmöglich, aber wir haben es wieder geschafft.
2026 heißt es nun, ohne Kretschmann ginge es nicht. Aber wir haben uns noch nie kleinreden lassen und damit fangen wir jetzt auch nicht an. Unsere Geschichte zeigt: Man sollte uns besser nicht unterschätzen.
Wir sind heute knapp 25.000 Grüne in Baden-Württemberg. Wir sind in mehr Gemeinderäten, Kreisräten und Ortschaftsräten vertreten als je zuvor. Wir sind angekommen in Baden-Württemberg. Deshalb wissen wir, dass unsere Land nicht nur von einer starken Wirtschaft lebt, sondern von starken Menschen. Von einer Gesellschaft, in der man sich aufeinander verlassen kann, im Verein, im Ehrenamt, im Rathaus, in der Nachbarschaft. Unsere Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie braucht Menschen, die hinschauen statt wegschauen, die Verantwortung übernehmen und zusammenhalten, auch wenn es schwierig wird.
Wenn wir über Demokratie sprechen, dann sprechen wir über mehr als Regeln und Institutionen. Wir sprechen über Menschen, die handeln, die sich einbringen, die wirksam werden. Winfried beschreibt in seinem Buch über Hannah Arendt, dass genau das fehlt, wenn Menschen isoliert sind, wenn sie nicht teilhaben, wenn sie sich als Zuschauerinnen und Zuschauer ihres eigenen Lebens fühlen: Dann entsteht Leere, und Leere ist ein Nährboden für Totalitarismus. Deshalb ist die Politik des Gehörtwerdens so zentral, denn sie macht die Menschen zu handelnden Gestaltern ihres Lebens und der Gesellschaft.
Und deshalb ist auch das Ehrenamt so unverzichtbar. Hier erleben Menschen: Ich kann etwas bewegen. Ich gestalte mit. Ich bin Teil des Gemeinsamen. Ich bin wirksam. Jede Stunde, die jemand in einem Verein, in einem Projekt, in der Nachbarschaft investiert, ist eine Stunde, in der Demokratie gelebt wird - nicht als Theorie, sondern als Praxis. Selbstwirksamkeit entsteht, wenn wir handeln, wenn wir Verantwortung übernehmen, wenn wir spüren: Mein Beitrag zählt, mein Handeln wirkt. Und genau diese Erfahrung macht uns stark gegen alles, was spaltet, unterdrückt oder entmachtet.
Das will ich wieder stärken. Denn am Ende geht es nicht nur um Klimaschutz und Wirtschaftskraft, sondern um das Versprechen, dass dieses Land für alle ein gutes Zuhause bleibt.
Dafür trete ich erneut an. Und dafür will ich gemeinsam mit Euch kämpfen, mit Mut, mit Begeisterung und mit dem festen Willen, Cem Özdemir zum nächsten Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg zu machen.
Eure
Lena
Biografie
Ich bin Ulmerin, Mama und Grüne.
Ich habe Germanistik, Geschichte und Public Management studiert und bin seit vielen Jahren in der kommunalen und landesweiten Politik zuhause. Seit 2021 als Eure Landesvorsitzende.
Was die Ulmerinnen und Ulmer auszeichnet, das ist der Mut zu großen Entscheidungen und die Bodenständigkeit, sie erfolgreich umzusetzen. Der Bau des Münsters ist dafür das beste Beispiel. Genau diese Haltung braucht unser Land heute: in der Transformation der Wirtschaft, im Klimaschutz und in der Stärkung unserer Demokratie. Baden-Württemberg bleibt nur stark, wenn wir groß denken und zuverlässig handeln. Das bringe ich als Ulmerin mit.
- Kreisverband:
- Ulm
