Tiertransporte und Schlachtprozesse stehen seit Jahren im Fokus öffentlicher Kritik, weil Verstöße immer wieder massive Tierschutzprobleme sichtbar machen. Ein glaubwürdiger und moderner Tierschutz braucht deshalb funktionierende Kontrollstrukturen, die konsequent durchgreifen können und Rechtssicherheit für alle Beteiligten schaffen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen stärken nicht nur den Vollzug, sondern setzen ein klares Signal, dass Tierschutz als staatliche Aufgabe ernst genommen wird und Verstöße nicht länger folgenlos bleiben. Gleichzeitig unterstützt die Förderung regionaler Kälberaufzucht eine Landwirtschaft, die auf kurze Wege, Transparenz und verantwortungsvolle Tierhaltung setzt. Das stärkt regionale Betriebe, verbessert die Wirtschaftskreisläufe vor Ort und reduziert die Abhängigkeit von problematischen Langstreckentransporten.
Der Transport nicht abgesetzter Kälber ist aus Tierschutzsicht besonders problematisch, weil diese Tiere ein unreifes Immunsystem haben, auf regelmäßige Milchgaben angewiesen sind – was auf Transporten praktisch nicht gewährleistet werden kann - und Transportstress deutlich schlechter verkraften. Lange und belastende Transporte gefährden daher ihr Wohl erheblich. Ein Verzicht auf solche Transporte setzt einen klaren Schutzstandard für die empfindlichsten Tiere und stärkt zugleich regionale Aufzuchtstrukturen, die höhere Tierwohlanforderungen besser erfüllen können.
Maximal möglicher Auslauf oder Weidegang fördert nicht nur das Tierwohl, sondern unterstützt auch die Biodiversität, bindet Kohlenstoff im Boden, reduziert Stallemissionen und verringert den Bedarf an importiertem Futtermittel – und leistet so einen wichtigen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz.

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