Mit dieser Ergänzung soll eine Prüfung angeregt werden, ob die Erste Klasse im Regionalverkehr auf Strecken mit dauerhaft geringer Auslastung abgeschafft oder umgewidmet werden kann. Ziel ist es, bestehende Kapazitäten im Sinne einer ressourcenschonenden, sozial gerechten und bedarfsgerechten Nutzung zu optimieren.
In vielen Regionalzügen ist die Auslastung der Ersten Klasse im Vergleich zur Zweiten Klasse deutlich geringer. Gleichzeitig kommt es in stark frequentierten Zügen regelmäßig zu Platzmangel in der Zweiten Klasse, insbesondere zu Pendelzeiten oder bei Freizeitverkehren am Wochenende. Eine Umnutzung kaum genutzter Erste-Klasse-Abteile für zusätzliche Sitzplätze oder Mehrzweckflächen (z. B. für Fahrräder, Kinderwagen oder Rollstühle) kann daher einen spürbaren Beitrag zu mehr Fahrgastkomfort, Barrierefreiheit und Effizienz im ÖPNV leisten – ohne dass zusätzliche Ressourcen für neue Fahrzeuge oder Energieeinsatz erforderlich wären.
Ich habe beim Landesverkehrsministerium bereits die entsprechenden Statistiken zur Nutzung der Ersten Klasse in Regionalzügen angefragt, um eine fundierte Datengrundlage für diese Diskussion zu schaffen (siehe Anfrage auf FragDenStaat https://fragdenstaat.de/anfrage/statistiken-zur-nutzung-der-1-klasse-in-regionalzuegen-in-baden-wuerttemberg/ ). Diese Daten können helfen, objektiv zu bewerten, auf welchen Strecken eine solche Maßnahme sinnvoll und umsetzbar wäre.
Die vorgeschlagene Ergänzung zielt nicht auf eine pauschale Abschaffung der Ersten Klasse, sondern auf eine sachorientierte, datenbasierte Prüfung und Anpassung dort, wo dies verkehrlich und wirtschaftlich sinnvoll ist. So kann das Land Baden-Württemberg einen weiteren Beitrag zur effizienten, gerechten und nachhaltigen Nutzung öffentlicher Verkehrskapazitäten leisten.

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