Es werden 7 Schienenpersonennahverkehrs-Projekte in Baden Württemberg namentlich aufgezählt. Die Region Freiburg ist nur mit dem Teil-Aspekt Freiburg-Colmar erwähnt, was nur ca. 10% der Bahnprojekte der Region erwähnt aber den grössten Teil ungenannt lässt.
Dabei besteht mit dem laufenden Bahnprojekt Karlsruhe-Basel jetzt, 150 Jahre nach dem ersten Streckenbau die einmalige Chance, die neu zu bauende Schieneninfrastruktur so anzupassen, dass auch endlich ein leistungsfähiger Nahverkehr möglich wird. Jedoch bedeuten die aktuellen Planungen der DB wider Erwarten kaum Vorteile für den Nahverkehr.
Wie wir im AK Mobilität Freiburg & Region/AG Schiene in enger Abstimmung mit den Schienenverkehrsingenieur:innen des Büros Matthias Gastel, MdB erarbeitet haben, besteht deshalb ein drängender Bedarf an konkreten Verbesserungen.
Um den Hbf Freiburg, zwischen Denzlingen und Bad Krozingen - wo Strecken aus dem ländlichen Raum in die Rheintalstrecke münden - bestehen massive Infrastrukturengpässe. Leider werden diese durch den aktuell geplanten 2-gleisigen Neuaufbau der bisherigen Rheintalstrecke nicht behoben. Die geplante neue autobahnparallele Güterbahnstrecke bietet für den Personenverkehr um Freiburg nur minimale Entlastung. Deshalb leitet die DB sogar im Deutschlandtakt 2040 die geplante zusätzliche ICE-Linie von Basel nach Norden über die neue autobahnparallele Güterverkehrstrasse weit um Freiburg herum, was für die Region Freiburg fatal wäre.
Deshalb sehen wir es als dringend erforderlich an, in diesem Bereich eine durchgehende Drei- bis Viergleisigkeit herzustellen. Durch Einbeziehen der Gleise der Güterumgehungsbahn im Freiburger Westen (Westbahn) mit 6 neuen S-Bahn Stationen für über 50.000 Menschen (Industriegebiet Nord, Tullastraße, Messe/Uniklinikum, Regierungspräsidium, Weingarten-Haslach, St. Georgen West) und durch zwei ca. 2 km zusätzliche Gleisabschnitte - nördlich nach Denzlingen und südlich bis Bad Krozingen - ist dies mit vergleichsweise wenig Aufwand erreichbar.
Die Zuverlässigkeit der Breisgau S-Bahn Ost-West kann zudem im Rahmen des Umleitungskonzepts zum Rheintalbahnausbau nachhaltig verbessert werden, da es einen zweigleisigen Ausbau der Breisacher Bahn vorsieht. So kann ein leistungsfähiger Umstiegsknoten (Westkreuz) in alle Himmelsrichtungen am Uniklinikum enstehen, der zudem den Hauptbahnhof massiv entlasten kann. So können wir das Pendeln mit der Bahn für alle Menschen wieder attraktiv und angenehm machen und kommen unseren drängenden Verpflichtungen zum Klimaschutz im Verkehrssektor nach.
Seit mehreren Jahren wurde der Einsatz der modernen Elektrotriebzüge vom Typ Régiolis TFA (die bereits fertiggestellt und in der Région Grand Est im Einsatz sind) zwischen Mulhouse und Freiburg sowie zwischen Strasbourg und Offenburg wiederholt verschoben. Als aktueller Termin wurde Ende 2027 genannt. Die Menschen auf beiden Seiten des Rheins verdienen endlich eine zeitgemäße, moderne Verbindung mit Fahrradmitnahme und ausreichender Sitzplatzkapazität. Hier werden wir unseren Ansprüchen an eine gute Partnerschaft mit unseren Nachbarn in Europa derzeit nicht gerecht.
Hier auf Verbesserungen hinzuarbeiten trifft auf ein großes Bedürfnis von sehr vielen Menschen in der Region Breisgau - Freiburg - Markgräfler Land nach einem leistungsfähigen und vor allem zuverlässigen Personenverkehr, das wir im Landtagswahlkampf adressieren können.
Der AK Mobilität Freiburg & Region hat dazu ein detailliertes Konzept erarbeitet, das wir bei Interesse gerne vorstellen.

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