Insbesondere bei psychischen Erkrankungen ist die Zeit zwischen ersten Symptomen und Diagnosestellung häufig sehr lang (z.B. bei Psychosen im Mittel etwa 5 Jahre). Betroffenen kann durch Wissen über Warnsignale und Risikofaktoren dabei geholfen werden, diese zu erkennen und frühzeitig dagegen anzusteuern. Das reduziert die Behandlungsdauer und Rückfallhäufigkeit enorm – bei Psychosen beispielsweise können Interventionsprogramme bei Hochrisikopatient:innen die Anzahl derer, die tatsächlich erkranken mehr als halbieren.
Angehörige werden im Rahmen psychischer Erkrankungen häufig nicht mitgedacht und entwickeln mit deutlich erhöhtem Risiko (sowohl genetisch, als auch umgebungs- und erfahrungsbasiert) selbst eine psychische Erkrankung. Häufig kommt es zu einem Dilemma zwischen Trauer und Wut, zu Selbstvorwürfen und Überlastung und mit dem Wunsch zu helfen verbundenen, den Krankheitsverlauf verlängernden, Maßnahmen, wie Co-Abhängigkeiten. Durch Psychoedukation kann Angehörigen enorm geholfen werden, sodass diese zu stabilisierenden Faktoren für Betroffene werden und das enorm hohe Rückfallrisiko verringern können.
Dadurch wird auch das überbeanspruchte Gesundheitssystem entlastet und Behandlungskosten können drastisch reduziert werden.

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Amelie Hornig:
Volker Dodillet:
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