Die soziale Wohnraumförderung schafft dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum, doch nach Ablauf der Förderfristen fallen viele Wohnungen wieder dem freien Markt zu – und damit steigen die Mieten erneut. In Baden-Württemberg verlieren wir jedes Jahr mehr preisgebundene Wohnungen, als durch Förderung neu entstehen. Dieses „Drehtür-Prinzip“ verstärkt die Wohnungsnot langfristig, statt sie zu lösen.
Eine aktive Bodenpolitik setzt hier früher an: Wer den Boden in öffentlicher Hand hält, sichert dauerhaft die Kontrolle über Mietpreisgestaltung und Belegungsbindung. Erfolgreiche Beispiele wie die Stadt Ulm zeigen, dass kommunaler Zwischenerwerb, kluge Baulandpolitik und Erbpacht ein wirksames Instrument sind, um Boden dauerhaft dem Spekulationsdruck zu entziehen und bezahlbares Wohnen generationengerecht abzusichern. Mit der Erweiterung des Grundstücksfonds um einen landesweiten Flächentauschfonds schaffen wir ein zusätzliches Werkzeug, das Kommunen handlungsfähiger macht – und die Voraussetzungen für dauerhaft bezahlbaren Wohnraum in der Fläche verbessert.

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