LAVO18: Anna Peters

Die letzten Wochen und Monate waren für uns Grüne in Deutschland nicht immer einfach. Denn das Erstarken der AFD in den Umfragen und der Rechtsrutsch in Europa gehen nicht spurlos an uns vorbei. Wir merken es am Infostand oder wenn wir unsere ParteifreundInnen in Hessen oder Bayern beim Wahlkampf unterstützen und sie erzählen, dass die Stimmung rauer geworden ist.

Die multiplen Krisen scheinen uns zu überrennen und wir sind oft mittendrin. Kaum ist Corona überstanden, begann ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Mitten in Europa. Und diesen Sommer jagt eine Nachricht über Waldbrände und Hitzerekorde die nächste und im selben Moment werden in Slowenien und Griechenland ganze Dörfer weggeschwemmt. Es geht ein Riss durch unsere Gesellschaft, durch Deutschland und Europa. Doch ich will nicht in negativen Szenarien steckenbleiben, denn auch wenn es mal anstrengender ist, wir Grüne in Baden-Württemberg wissen doch, dass es sich lohnt aufzustehen, anzupacken und und neue Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit zu finden. Eine bessere Zukunft, die diese Krisen ernst nimmt und adäquat auf sie antwortet, beginnt mit guter Politik vor Ort. Und dafür lohnt es sich einzustehen!

Für gute Politik vor Ort braucht es Anpackerinnen!

Frauen sind Netzwerkerinnen vor Ort und genau diese Anpackerinnen brauchen wir in unseren Gemeinderäten! Wir müssen diejenigen in unseren Kommunen besser einbinden, die genau wissen, wie sich geschlossene Kitas und fehlende Busse anfühlen. Besonders Frauen sind es, die dafür kämpfen, dass Radwege sicherer werden und der Bus noch fährt. Frauen sind es, die vor Ort neue Bündnisse schmieden und anpacken, um ein gutes Morgen zu ermöglichen.

Als Frauenpolitische Sprecherin habe ich in den letzten Jahren unser neues mehrstufiges Frauenförderprogramm aufgebaut und in vielen Gesprächen auch viel Neues von euch gelernt. Besonders die Zerrissenheit von Eltern und pflegenden Angehörigen zwischen Beruf, Familie und Ehrenamt wurde immer wieder angesprochen. Dabei sind diese Perspektiven gerade jetzt so wichtig in der Politik.

Wir müssen als Partei besser werden, Menschen mit unterschiedlichen (Zeit-) Ressourcen ein gutes Angebot für ihr Engagement zu machen. Denn es fehlt nicht am Interesse, es fehlt an einer guten Sitzungsleitung, Zeit, digitalen Teilnahmemöglichkeiten, klaren Zuständigkeiten und Wissen, wo welches Engagement am besten eingesetzt ist. Deshalb haben wir das Elternnetzwerk bei den Grünen in Baden-Württemberg gegründet. Wir bündeln die Bedarfe der Eltern in unserer Partei, gehen Prozesse in den KVen an und zeigen: Bündnis 90/Die Grünen ist eine moderne Familienpartei.

Und ich bin überzeugt davon, dass wir so unser sozialpolitisches Profil in ganz Baden-Württemberg stärken.

Frauenförderug in die Fläche bringen!

Was mir bei unzähligen online, als auch Präsenz Besuchen bei euch in den Kreisverbänden ebenfalls oft mitgegeben wurde: Wir können so viel voneinander lernen, auch im Bereich Frauenförderung. Denn man muss das Rad nicht immer neu erfinden, viele gute Konzepte, wie wir Frauen ansprechen, um sich bei uns zu engagieren, existieren schon. Sie müssen nur verbreitet werden. Besonders im ländlichen Raum bekomme ich immer wieder die Rückmeldung, dass es an allen Ecken und Enden, sei es für Listen oder Ämter, an weiblichen Bewerberinnen fehlt. Deswegen bin ich gerade dabei, an einem Baukastensystem für Frauenförderung in den KVen zu arbeiten. Dies soll eine Best-Practice Sammlung für euch werden, in der ihr nachschlagen könnt, welches Format für euch besonders passt. Außerdem will ich anfangen, Zuständige für Frauenförderung in jedem KV zu finden und zusammen regelmäßige strategische Runden zu Frauenpolitik und Frauenförderung in eurer Kommune machen. Denn besonders im Kommunal- und Europawahljahr lohnt sich ein enger Draht in jede Kommune sehr!

Demokratie verteidigen, bei uns daheim und in Europa!

Auch wenn der Ton am Infostand rauer geworden ist, wir bleiben stark. Und dazu gehört auch, dass wir uns mit professioneller Bildungsarbeit vor Ort weiterbilden und lernen, wie wir auf Hass und Hetze antworten. Dafür habe ich in meinem eigenen KV ein Argumentationstraining angeboten und ich möchte, dass wir diese Trainings im nächsten Landesvorstand stetig weiterführen.
Seit der Europa-LDK im Juli darf ich eine eurer EuropakandidatInnen aus Baden-Württemberg sein. Auch für ein sozialeres Europa will ich im nächsten Jahr mit euch zusammen im ganzen Land werben. Mir liegt besonders am Herzen, den Menschen in Baden-Württemberg zu verdeutlichen, wie eng Kommune, Land und Europa miteinander verflochten sind. Dafür toure ich gerade durch unser Länd und will mit euch zusammen Lösungen und Forderungen im Bereich Finanzpolitik, Sozialpolitik und Feminismus erarbeiten.

Wir haben als Grüne Baden-Württemberg 2024 enorm viel vor, ich will unsere Parteiarbeit vor Ort so gut aufstellen, dass wir gut vorbereitet und mit Freude, Kraft und Mut ins nächste Jahr starten. Lasst uns zusammen 2024 zu unserem Kommunal- und Europajahr machen!

Ich freue mich drauf,

eure Anna

Geboren am 20.Juni 1996, aufgewachsen in Freiburg.

Studium der Volkswirtschaftslehre & Politikwissenschaft an der Universität Heidelberg (B.Sc.) & beende gerade meinen Ökonomiemaster.

Seit 2012 Mitglied bei der Grünen Jugend und seit 2015 von Bündnis90/Die Grünen.

2019 - 2021: Bundessprecherin der Grünen Jugend

2021 - jetzt: Mitglied im Parteirat/Landesvorstand & Frauenpolitische Sprecherin der Grünen Baden-Württemberg

Seit Juli 2023: Votentragerin der Grünen Baden-Württemberg für Europa