Veranstaltung: | LDK in Weingarten am 14./15.10.2023 |
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Tagesordnungspunkt: | V Sonstige Anträge und Resolutionen |
Antragsteller*in: | Grüne Jugend Baden-Württemberg (dort beschlossen am: 05.09.2023) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 14.09.2023, 09:43 |
V2: Junge Listen für zukunftsfähige Politik
Antragstext
Unsere Grüne Politik wird von der Idee einer Welt, die “wir von unseren Kindern
nur geliehen haben”, getragen. Grüne Politik wird von dem Gedanken an eine
lebenswerte und gerechte Zukunft getragen. Eine Zukunft, die für alle gemacht
ist. Dieser Anspruch verpflichtet auch. Damit eine gerechte Welt für alle
überhaupt möglich ist, müssen auch möglichst alle an ihrem Aufbau beteiligt
sein. Denn auch wenn wir in den meisten Fällen die durchschnittlich jüngsten
oder weiblichsten Fraktionen stellen und bei den Jugendwahlen sowie Umfragen
unter den U30-jährigen oft als eine der stärksten Parteien hervorgehen, bilden
unsere kommunalen Listen nicht die Vielfalt unserer Gesellschaft ab. Mit der
Kommunalwahl 2024 und aufbauend auf das neue Wahlrecht, das nun endlich auch 16-
und 17-jährigen das passive Wahlrecht bei Kommunalwahlen zuspricht, haben wir
jetzt die Chance, diese Lücke zu schließen.
Junge Menschen auf der Liste sind weder Selbstzweck noch Nice-to-have.
Kommunalpolitik ist für viele Menschen der erste Kontaktpunkt mit Politik und
die Schule der Demokratie, genau deshalb sind hier junge Menschen im Mandat
besonders wichtig. Mit jungen Rät*innen können frische Ideen, neue Themen und
neue Perspektiven in die Fraktion einziehen. Gerade bei Themen, die unmittelbar
die Lebenswelt junger Menschen betreffen, wie bspw. Bildung, Jugendarbeit,
Freizeiteinrichtungen und öffentlicher Nahverkehr, auf die gerade auch 16- und
17- jährige angewiesen sind, bringen junge Menschen eine besondere Expertise
mit. Durch eine Ausbildung oder ein Studium sind junge Menschen zudem oftmals
tief in einem bestimmten Fachgebiet verankert und bringen aktuelles Fachwissen
mit ein.
Eine weitere Bereicherung durch junge Menschen auf unseren kommunalen Listen
sind vielfältige, neue Ansprache- und Kommunikationswege, die unsere Partei und
unsere Inhalte nahbarer, authentischer und spannender machen. Denn junge
Rät*innen fungieren als direkte Ansprechpersonen und Identifikationsfiguren für
junge Bürger*innen. Durch zusätzliche Kommunikationswege, wie den Sozialen
Medien, können Sie alltagsnah über die Ratsarbeit berichten und so insbesondere
junge Einwohner*innen effektiv über Ratsarbeit informieren, was zur
Transparenzsteigerung beiträgt - einem urgrünen Anliegen. Zukunft vor Ort zu
gestalten heißt auch, die Zukunft der Grünen Listen vor Ort zu sichern. In
diesem Sinne ist der kontinuierliche Wissenstransfer von erfahrenen
Kommunalpolitiker*innen an eine „neue und junge“ Generation überaus wichtig, um
die kommunalpolitischen Grünen Strukturen langfristig zu sichern und auszubauen.
Lasst uns beweisen, dass wir Zukunft können und ernst meinen.
Das bedeutet einerseits, dass mindestens 20 % der aussichtsreichen Listenplätze
an junge Menschen gehen. Andererseits ist darauf zu achten, dass die
vielfältigen Bürger*innen und ihre Lebensrealitäten aus Stadt und Kreis auch auf
unseren Listen abgebildet sind. Nicht nur in Worten und Wahlversprechen, sondern
in Personen und Perspektiven. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, insbesondere
derjenigen, die die Grünen Listen vor Ort organisieren, aktiv auf diese Menschen
vor Ort zuzugehen, sie zu ermutigen und sie einzubinden.
Zukunft vor Ort heißt gemeinsam vor Ort.