Veranstaltung: | LDK in Weingarten am 14./15.10.2023 |
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Tagesordnungspunkt: | 0.PAR Wahlen zum Parteirat |
Antragsteller*in: | Lars Maximilian Schweizer (KV Ludwigsburg) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 05.10.2023, 12:30 |
LAVO22: Lars Maximilian Schweizer
Bewerbung
An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser.
(Charlie Chaplin)
Am Abend des 27. März 2011 stand ich auf dem Stuttgarter Schlossplatz und konnte kaum glauben, was gerade passiert war: Wir Grüne hatten in Baden-Württemberg die CDU als Regierungspartei abgelöst. Schwarz-Gelb war abgewählt!
Neben mir stand ein älteres Ehepaar, Angelika und Harald. Beide waren vor Rührung den Tränen nahe. Sie erzählten mir von ihrem jahrzehntelangen Engagement für Natur- und Umweltschutz und ihrer Freude, als wir Grüne 1998 Teil der Bundesregierung wurden. Sie dachten, es gehe nicht noch besser! Doch dann kam dieser Abend im März. Die vielen Menschen auf dem Schlossplatz spürten, dass hier eine neue Zeit anbrach und die Übertragungswagen der ausländischen Fernsehsender strahlten diese Hoffnung in die ganze Welt hinaus.
In letzter Zeit muss ich häufig an diesen Abend zurückdenken. Aktuell ist unklarer denn je, wohin unsere Reise gehen wird. Mit der Europa- und Kommunalwahl 2024, der Bundestagswahl 2025 sowie der Landtagswahl 2026 stehen für uns als Partei arbeitsreiche und intensive zweieinhalb Jahre an.
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir stehen an einem Scheideweg. Eine lebenswerte Zukunft wird es nur geben, wenn wir effektiven Klimaschutz realisieren, eine nachhaltige ökologische Transformation einleiten, unsere Naturräume schützen und unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem grundlegend erneuern - in Europa brauchen wir dafür mehr Zusammenhalt und Solidarität. Diesen Wandel möchte ich als Basismitglied im zukünftigen Parteirat aktiv für euch mitgestalten.
Wo komme ich her?
Ich bin auf einem Pferdehof aufgewachsen – fünf Gehminuten entfernt liegt der Zipfelbach – ein kleiner Zufluss zum Neckar. Im Kindergarten habe ich es geliebt dort zu matschen. Der Mann meiner Kindergärtnerin hat uns immer wieder erzählt, dass es früher auch Fischotter im Zipfelbach gab. Für die sei aber die Wasserqualität nicht mehr gut genug.
Die Folgen unserer Art zu wirtschaften betreffen Klima und Umwelt gleichermaßen. Wie können Unternehmen zukünftig gerechter, nachhaltiger und mehr an den Bedürfnissen der Gesellschaft orientiert wirtschaften? Mit dieser Frage beschäftige ich mich seit vielen Jahren. Wir müssen zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg sowie das Wohl der Gesellschaft und des Planeten miteinander vereinbar sind!
Wir benötigen ein Modell, das Unternehmen dazu ermutigt, nicht nur Gewinne zu maximieren, sondern auch zum Gemeinwohl beizutragen. Wir brauchen dafür jedoch keine Revolution, sondern eine Evolution. Ein entwicklungsoffenes Konzept, das immer wieder angepasst werden kann – Politik, Wirtschaft und Gesellschaft können hier kreativ zusammenwirken und in einem demokratischen Prozess für eine bessere Zukunft arbeiten. Das schafft Vertrauen und stärkt die Bindung zwischen Unternehmen und Gesellschaft. So stelle ich mir auch unsere Politik als Bündnispartei in dieser polarisierten Zeit vor.
Was ist mir wichtig?
Seit nunmehr 16 Jahren bin ich Fußballtrainer und Vollblutsportler. Vom Jugendleiter bis zum Vorstand durfte ich schon in jungen Jahren viele tolle Projekte gestalten. Zahlreiche Aufgaben und Probleme unserer Gesellschaft sind im Sport fokussiert sichtbar: Da geht es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt, etwa bei Integration, Inklusion und Gleichberechtigung. Es geht um Nachhaltigkeit: fair hergestellte und gehandelte Sportprodukte sind nach wie vor Mangelware. Klimaneutralität betrifft auch Sportveranstaltungen – vom Weg zum Training in Turnhalle oder Sportplatz bis hin zur großen Massenveranstaltung. Eine grüne Sportpolitik ist also in vielfältiger Weise ökologisch relevant.
Denn: Sport ist mehr als nur ein Spiel; er ist eine Manifestation von Politik, von sozialer Verantwortung und menschlicher Interaktion. Die politische Dimension des Sports zeigt sich in seiner Fähigkeit, Nationen zu vereinen, Botschaften zu übermitteln und soziale Veränderungen anzustoßen. Wir sollten diese politische Kraft erkennen und sie nutzen, um eine bessere Welt zu schaffen - in der Menschen unterschiedlicher Hintergründe, Kulturen sowie Religionen zusammengebracht werden und so eine Plattform bieten, auf der Unterschiede überwunden werden können.
Dazu mit allen Akteur*innen im Gespräch zu bleiben, Betroffenheiten kennen zu lernen und für Handlungsoptionen zu sensibilisieren, halte ich für unverzichtbar. Im letzten Landtagswahlkampf habe ich versucht, dies mit einer digitalen Sporttour durch Baden-Württemberg beispielhaft umzusetzen.
Was will ich im Parteirat erreichen?
Ähnlich wie bei allen Teamsportarten benötigen auch unsere politischen Prozesse ein hohes Maß an Zusammenarbeit und Koordination. Auf dem Platz müssen Spieler*innen miteinander kommunizieren, um Chancen zu kreieren oder Tore zu erzielen. Dies erfordert Vertrauen, eine klare Rollenverteilung und ein Verständnis für die Stärken und Schwächen jedes Teammitglieds. Diese vielfältigen strategischen Perspektiven und Kompetenzen will ich in den Parteirat einbringen um die Botschaften unserer Partei klar und überzeugend vermitteln zu können.
Meinen ersten Wahlkampf habe ich 2019 koordiniert. Aus diesem Europa- und Kommunalwahlkampf, aber auch meiner eigenen Kandidatur für den Bundestag vor zwei Jahren weiß ich, wie viel organisatorischer Aufwand in einem Wahlkampf steckt. Gerade in kleineren Kreis- und Ortverbänden im ländlichen Raum binden die rein organisatorischen Aufgaben enorme personelle Ressourcen. Ich möchte, dass sich der kommende Landesvorstand intensiv damit beschäftigt, wie wir hier von der Landesebene unterstützend tätig werden können – bspw. durch ein grünes KI-Tool, mit dem die Organisation der Wahlkampfstandbesetzung vereinfacht wird oder Presseankündigungen automatisiert erstellt werden können. Meinen in den vergangenen Jahren gewonnenen Erfahrungsschatz möchte ich von der Basis in den Vorstand tragen, um so die Arbeit vor Ort zu erleichtern.
Mein Angebot an euch:
Als erfahrener Wahlkämpfer weiß ich, wie wichtig konkrete Angebote sind, die sich vor Ort einfach realisieren lassen. Als Mitglied im Parteirat möchte ich im Europa- und Kommunalwahlkampf eine Sporttour durch ganz Baden-Württemberg anbieten. Egal ob Fußballverein, Seniorensportgruppe oder Lauftreff - wir gehen gemeinsam zu einem Verein vor Ort und suchen den direkten Austausch mit den Menschen.
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir leben in der Dekade der Entscheidungen! Der Klimawandel ist Realität - in Baden-Württemberg liegen wir bereits bei 1,4 Grad Erwärmung. Ein „Weiter so“ kann es nicht mehr geben. Ihr als Delegierte entscheidet, wer diesen Wandel mitgestaltet. Ich möchte Ende März 2026 nach der nächsten Landtagswahl wieder auf dem Schlossplatz stehen, Angelika und Harald treffen und mit ihnen den Wind des Wandels spüren!
Deshalb werbe ich um Euer Vertrauen und Eure Unterstützung für einen Platz als Basismitglied im Parteirat!
Mit Grünen Grüßen
Lars Maximilian Schweizer
Biografie
Über mich:
- geboren 1993 in Ludwigsburg, verheiratet, zwei Kinder
- seit 2006 Fußballtrainer bei der DJK Ludwigsburg
- beruflich: Büroleiter Andrea Lindlohr MdL
- abgeschlossenes Studium der Geschichts- und Rechtswissenschaft in Tübingen
Grünes Engagement:
- Bundestagswahl 2021: Direktkandidat im Wahlkreis 266 Neckar-Zaber
- Wahlkampfleitung der Grünen OB-Kandidatin für Tübingen Dr. Ulrike Baumgärtner
- Vorstand im OV Tübingen (bis 2020)
- Wahlkampfkoordinator Kommunal- und Europawahl KV Tübingen 2019
- Kreisverband:
- Ludwigsburg
- Gender:
- männlich