EGP2: Marin Pavičić-Le Déroff

Liebe Freund*innen,

Die letzten 5 Jahre waren geprägt von Verhandlungen um den Green Deal der EU. Wir Grünen haben dafür gekämpft, dass Europa nachhaltiger und klimafreundlicher wird. Wir haben dabei einiges erreicht. Im Europäischen Parlament haben wir die Verbraucher*innen gestärkt, ob durch mehr Datenschutz im Netz oder Recht auf Reparatur. Wir stellen uns Rechtsextremist*innen entgegen, die Frauen das Recht auf Abtreibung einschränken wollen und LGBT-freie Zonen erklären. Wir kämpfen für mehr Rechtsstaatlichkeit und für die Einhaltung der Menschenrechte.

Aber wir haben auch gesehen, dass Europa nach rechts rückt. Bei der Entscheidung vom Nature Restauration Law hat Manfred Weber versucht einen Pakt von Konservativen und Rechten gegen mehr Umweltschutz zu schaffen. Diesmal ist er gescheitert. 2024 müssen wir die Mehrheiten sichern, um unsere Errungenschaften zu verteidigen und auszubauen. Dafür brauchen wir eine starke Europäische Grüne Partei.

Meine Familie gibt es dank Europa. Meine Mutter kommt aus Frankreich. Mein Vater ist in einer kroatischen Gastarbeiterfamilie aufgewachsen. Ich möchte nicht tatenlos zusehen, während Konservative offene Binnengrenzen in Frage stellen. Das ist Symbolpolitik auf Kosten der Grenzregionen. Europa ist das was uns schützt. Mehr denn je brauchen wir ein Europa, das zusammenhält und an einem Strang zieht. Dafür möchte ich streiten.

Starke Europagrüne brauchen Grüne Erfolge überall

Die Debatten in Deutschland verzwergen sich. Während im Sommer debattiert wurde ob Gillamoos oder Kreuzberg mehr zu Deutschland gehören und der Zusammenhalt hier zu bröckeln scheint, müssen wir unser ganzes europäisches Haus zusammenhalten. Entscheidend in Europa ist nicht, wie viel Strom Deutschland importiert oder exportiert. Denn der gemeinsame Strommarkt muss dekarbonisiert werden. Im Umkehrschluss kann es uns nicht kalt lassen, wenn Kroatien LNG Terminals baut, China in Europa in Kohlekraftwerke investiert oder wie es um Offshore Windkraftprojekte in der Nordsee und im Atlantik steht.

In der EU können wir uns alle frei bewegen, aber wenn die Rechte einiger von uns von rechtspopulistischen Regierungen eingeschränkt wird, dann reduziert sich ein Stück weit diese europäische Freiheit. Wir müssen unseren Freund*innen, die in Polen Wahlkampf machen oder in Italien gegen die queerfeindliche Familienpolitik von Giorgia Meloni kämpfen den Rücken stärken. Ich wünsche mir, dass sie diese Themen für uns als Europagrüne nächstes Jahr ins Europaparlament bringen können.

Mehr europäischen Austausch der Ideen

An den Grünen hat mich immer beeindruckt, dass wir uns dem Streit der Ideen stellen, kritisch Argumente abwägen und unsere Positionen prüfen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir von unseren Grünen Freund*innen aus ganz Europa dazulernen können. Ich möchte den EGP Kongress dafür nutzen die Verbindungen unseres Landesverbandes zu unseren europäischen Partner*innen zu stärken. Was spricht denn dagegen Praktiker*innen aus anderen Ländern in den Kommunalwahlkampf einzuladen und gute Ideen die woanders funktionieren auch bei uns umzusetzen.

Ich bin aktiv bei den Grünen in Deutschland und Frankreich und verfolge die Debatten und Wahlkämpfe Grüner Parteien in ganz Europa. Ich verstehe, dass die unterschiedlichen Kontexte und Systeme unsere Parteien unterschiedlich prägen. Meine Überzeugung ist, dass diese Vielfalt und Pluralität uns stärkt.

Über Eure Unterstützung würde ich mich sehr freuen.

Marin

Geboren in Bad Honnef, aufgewachsen in Berlin, zum Studium nach Tübingen

Bachelor der Sinologie (Chinastudien) und Politik abgeschlossen, jetzt im Master Politik und Gesellschaft Ostasiens

Seit 2020 aktiv bei GJ und Grünen

Seit 2021 Mitglied im Stadtvorstand der Grünen Tübingen

Mitglied bei Verdi

Teemensch, JugendticketBW-Nutzer