LR9: Tim Naasz

Liebe Freund*innen,

Wir leben in Zeiten, die von tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen geprägt sind. Die politische Landschaft verändert sich, Rechtsextremismus erstarkt, und der Hass gegen Menschen, die sich für ein humanes und demokratisches Weltbild einsetzen, steigt alarmierend an. In diesen Zeiten ist es unsere Verantwortung, eine solche Idee des guten Miteinanders für unsere Gesellschaft zu schaffen. Eine Idee, die auf den Grundwerten der Menschlichkeit und des Klimaschutzes basiert und sich Hass und Hetze entgegenstellt.

Der Länderrat hat gerade in Zeiten der Regierungsbeteiligung an Bedeutung gewonnen. Unsere Regierungsmitglieder mussten in den letzten Monaten schwere Entscheidungen treffen und einem starken Gegenwind standhalten. Dass die vier Jahre nicht einfach werden würden, haben viele von uns gedacht, dass es so schwer werden wird, hat einige von uns überrascht.

Als Sohn eines Heizungs- und Lüftungsbaumeisters habe ich hautnah erlebt, wie die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz geführt wurde. Ich habe erlebt, was Fehlinformation und Angst vor dem Verlust der finanziellen Lebensgrundlage bewirken können. Gleichzeitig bin ich als ehemaliges Gründungsmitglied von Fridays for Future Baden-Württemberg auch mit Aktivist*innen und Menschen aus der Klimabewegung in Kontakt. Die Positionen und Ängste könnten teilweise nicht unterschiedlicher sein und wir sind es, die dazwischen stehen. Wir sind es, an die der Anspruch gestellt wird, beide Seiten zu verbinden.

Dass dies nicht so einfach ist, habe ich gerade als Politischer Geschäftsführer der Grünen Jugend Baden-Württemberg erlebt. Ich habe erlebt, wie schwer es für uns Grüne ist, diese beiden Seiten zu vereinen und dass es manchmal auch nicht möglich ist. Im Länderrat haben wir die Chance, Entscheidungen und Positionen abzuwägen und Kompromisse zu finden. Wir haben die Aufgabe, einen Teil der Idee mitzugestalten, die als Alternativvorschlag zu Hass und Hetze so wichtig für unsere Gesellschaft ist. Ich bitte um euer Vertrauen, um gemeinsam mit den anderen Delegierten diese schwierigen Entscheidungen und Kompromisse treffen zu können, die sowohl die Menschen abholen, die Angst vor dem Verlust ihrer finanziellen Lebensgrundlage haben, als auch die Menschen, die regelmäßig auf die Straße gehen, um für ihre Zukunft einzustehen.

Als Mensch, der aus der Klimabewegung kommt und auch die finanziellen Ängste aus der eigenen Familie kennt, möchte ich als ein Bindeglied dieser Perspektiven beim Länderrat mitwirken. Aus diesem Grund bitte ich um eure Unterstützung für meine Bewerbung als stellvertretender Delegierter zum Länderrat.

Ich bin 23 Jahre alt und studiere Politikwissenschaft & Allgemeine Rhetorik in Tübingen. Seit 2022 arbeite ich als Stuttgarter Büroleiter für Michael Bloss MdEP und habe zuvor als Mitarbeiter für Petra Olschowski MdL gearbeitet. Neben dem geschäftsführenden Landesvorstand der GJBW bin ich ehrenamtlich als stellv. Delegierter in die BAG Energie und für uns Grüne BW zum EGP Congress gewählt. Außerparteilich bin/war ich als Mitglied in Beiräten des Landkreises Esslingen & der Stadt Stuttgart tätig.