Veranstaltung: | LDK in Weingarten am 14./15.10.2023 |
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Tagesordnungspunkt: | 0.PAR Wahlen zum Parteirat |
Antragsteller*in: | Uwe Petersen (KV Bodenseekreis) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 16.09.2023, 22:51 |
LAVO7: Uwe Petersen
Bewerbung
„Wir brauchen die „Grünen Alten“ mehr denn je“ - Bewerbung für den Parteirat
Liebe Freund*innen, liebe Delegierte,
vielleicht haben wir uns schon einmal gesprochen – letztes Jahr in Donaueschingen, beim Politischen Aschermittwoch in Biberach oder bei einem der vielen Treffen, an denen wir präsent waren. Wir, das sind die „Grünen Alten“, und wir informieren, wo immer wir können, über unsere LAG und ihre Arbeit. Auch in Weingarten haben wir einen Infotisch. Und ich, Uwe Petersen, bin der männliche Teil des Sprecher*innen-Duos.
Für die „Grünen Alten“ in den Parteirat
Zwar sind die „Grünen Alten“ in den letzten Monaten parteiintern bekannter geworden, aber noch immer wissen nicht alle, daß es die „Grünen Alten“ überhaupt und speziell in Baden-Württemberg gibt. Das zu ändern und für die Belange der vielen Mitglieder Ü60, aber auch der noch viel mehr Wähler*innen Ü60 einzutreten, ist meine Motivation, für den Parteirat zu kandidieren. Denn im Parteirat sollten alle Facetten der Partei vertreten sein. Da darf die zahlenmäßig größte Altersgruppe, nämlich die der Senior*innen, nicht fehlen. Ich möchte mich auf zwei Argumente beschränken, wenn ich die Wichtigkeit der „Grünen Alten“ herausstreiche: die Bedeutung für die Wahlen und die Bedeutung für die Partei selbst.
Wahlen werden Ü60 gewonnen
Zunächst also die Wahlen. Prinzipiell kann man feststellen, daß die Ü55/Ü60 die wichtigste Wählergruppe sind: Sie sind zahlenmäßig am stärksten und sie gehen überproportional zur Wahl. Das kann man in vielen Analysen der Wahlen in den letzten Jahrzehnten nachlesen. Ganz konkret können wir aber einfach auf die beiden Wahlen in BaWü schauen. Bei der Landtagswahl ist es uns gelungen - nicht zuletzt vermutlich wegen Winfried -, bei den Ü60 den höchsten Prozentsatz zu erreichen - mehr als die CDU und mehr als bei der Wahl 2016. Die Folgen sind bekannt: Wir haben unser tolles Ergebnis von 2016 noch einmal steigern können. Bei der Bundestagswahl sah das ganz anders aus. Da lagen CDU und SPD bei den Ü60 deutlich vor uns - und auch wenn die einen zugelegt und die anderen dramatisch verloren haben: Beide lagen auch im Gesamtergebnis klar vor uns. Wir - und leider auch die FDP - hatten sehr starke Zahlen bei den Erst- und bei den Jungwählern. Aber damit alleine gewinnt man keine Wahlen. Gar nicht einmal zu Unrecht werden wir als die Partei der Jungen wahrgenommen (obwohl die Gründer*innen natürlich inzwischen alle Senior*innen sind). Und es ist wichtig, daß wir in den Parlamenten starke junge Menschen sitzen haben. Aber für erfolgreiche Wahlen sollten wir als Partei für alle Altersgruppen wahrgenommen werden - sonst können wir uns das Kanzleramt, das Amt des Ministerpräsidenten und damit die Führungsrollen in Bund und Land auch in Zukunft abschminken.
Themen der Senior*innen ernsthaft vertreten
Aber die Wählerschaft ist ja nicht dumm. Wenn wir nur zu Wahlen auf einmal die Altenpolitik aufgreifen, wirkt das aufgesetzt und wird so auch von den Ü60 empfunden: „Ah, jetzt vor den Wahlen bemerkt man uns, aber sonst ….“ Deswegen ist es nötig, daß wir Grünen auf allen Ebenen neben den Belangen der Jugend und der Frauen, der Behinderten, der Queer und aller sonstigen Gruppen auch die Belange der Senior*innen nicht vergessen und ganz natürlich in unseren Alltag einfließen lassen, so wie wir andere Gruppen automatisch mitbedenken. Denn die Ü60 werden immer mehr - und viele von ihnen bleiben immer länger fit, übrigens auch die in unserer Partei.
Ältere Mitglieder sinnvoll einbinden
Da können die „Grünen Alten“ gleich dreierlei positive Effekte auf unsere Parteiarbeit haben: Zum einen können sowohl ältere Neumitglieder als auch Altmitglieder, die nicht mehr soviel in Gremien sitzen wollen, aber sich trotzdem für die Partei und politisch engagieren wollen, sinnvoll und effektiv mitarbeiten und damit auch nach außen zeigen: Die Grünen sind für alle da! Zum anderen können sie in allen Bereichen ihre Sicht mit einbringen. „Omas for Future“ ist genauso möglich wie die Forderung nach barrierefreiem ÖPNV, Digitalisierung betrifft (zum Beispiel in der Medizin) die Alten sogar mehr als die Jungen - und durch Corona hat sich gezeigt, daß nur eine digitale Einbindung die Einsamkeit vieler Alter ein wenig mildern kann. Eine enkeltaugliche Rente, der Kampf gegen Altersarmut, Generationengerechtigkeit, altersgerechtes Wohnen in Stadt und Land, usw.: Viele Themen brennen uns Alten unter den Nägeln.
Ein Hauptproblem: die Pflege
Und schließlich - auch wenn das keine wirklich hören mag - gibt es neben dem Klimawandel und der Bedrohung unserer Demokratie ein drittes Riesenproblem, zu dem wir leider fast zwangsläufig die Experten werden: Das Thema „Pflege“ war bereits vor und unabhängig von Corona eine kaum zu bewältigende Baustelle. Durch Corona ist das Pflegeproblem nicht nur sichtbarer geworden, sondern hat an Tempo und Brisanz enorm zugelegt. Wenn wir dafür in den nächsten Monaten und Jahren keine Lösung finden, dann leidet die gesamte Gesellschaft darunter - ob als Betroffene*r, als Pflegende*r, als Angehörige*r oder einfach als Mitglied der Gesellschaft, die für ein weiteres Großproblem keine Lösung hat.
Jung und Alt gemeinsam für stärkere Grüne
Es gibt mit den Kreisseniorenräten wichtige überparteiliche Seniorenvertretungen im Land. Aber auch hier sind wir kaum vertreten. (Im Landesseniorenrat sitzen wir allerdings mit zwei Leuten der LAG-GA). Viele Grüne wissen nichts von den Seniorenräten und viele Seniorenräte wissen nichts von der Existenz der „Grünen Alten“. So etwas darf nicht passieren. Stattdessen sollten wir voran gehen und die Grünen als DIE Partei aller Generationen präsentieren! So wie jedes Parteimitglied weiß, daß es die Grüne Jugend gibt, genauso selbstverständlich sollte jede und jeder wissen, daß es die „Grünen Alten“ gibt. Und dies sollte sowohl in die Gremien wie auch nach außen getragen werden, damit wir alle gemeinsam dafür sorgen, daß Bündnis 90/Die Grünen noch stärker in allen Schichten und Gruppen der Gesellschaft akzeptiert und wählbar werden.
Wer ich bin
Mein Name ist Uwe Petersen, geboren 1952 in Hameln/Weser, bis 2018 als Gymnasiallehrer für Deutsch, Ethik, Philosophie, Geschichte und GK tätig. Nebenbei (und auch heute noch) schreibe ich journalistisch und habe aktive Erfahrungen in PR. Ich bin seit 1996 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen, wohne in Meersburg (KV Bodensee) und habe dort 1996 den OV mitgegründet, dessen Sprecher ich heute (wieder) bin. Ich war einige Jahre Mitglied im Kreisvorstand, habe 2020 den AK „Grüne Alte“ im Kreis gegründet, bin Mitglied im Kreisausschuß und seit September 2020 Sprecher der LAG „Grüne Alte“. Ich bitte Euch um Eure Stimme für den Parteirat.
Mit grünen und herzlichen Grüßen
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