Veranstaltung: | Landeswahlversammlung in Heidenheim am 24. und 25. Mai 2025 |
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Tagesordnungspunkt: | LL Wahl der Landesliste |
Antragsteller*in: | Fynn Rubehn |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 08.05.2025, 23:50 |
LTW-22: Fynn Rubehn
Bewerbung
Liebe Freund*innen,
die Klimakrise zeigt sich nicht nur in Extremwetter – sie stellt unsere Infrastruktur, unser gesellschaftliches Miteinander und unsere demokratische Handlungsfähigkeit auf die Probe. Zusätzlich zur Eindämmung müssen wir uns deshalb intensiv damit auseinandersetzen, wie wir ihr begegnen. Dabei müssen wir den Katastrophenschutz zuverlässig aufstellen, das Ehrenamt stärken und unsere Kommunen zukunftsfähig machen. Zugleich dürfen wir junge Menschen nicht vernachlässigen, sondern müssen diese einbinden und ihnen eine wirkliche Perspektive bieten.
Zuverlässiger Katastrophenschutz
Unser Katastrophenschutzsystem ist stark veraltet. Es fehlt an Materialien, Personal und politischer Relevanz. Ein riesiger Teil dieses Systems basiert auf ehrenamtlichem Engagement. Die unzähligen Ehrenamtlichen in der Feuerwehr, dem Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk, der DLRG, den Maltesern, Johannitern und dem ASB leisten jeden Tag unverzichtbare Arbeit. Diese Menschen rücken im Notfall aus, um Menschen zu helfen und sind dabei das Rückgrat unserer Gesellschaft im Katastrophenfall. In der Coronapandemie, bei den Fluten im letzten Jahr oder auch im alltäglichen Einsatzgeschehen wurde das immer wieder deutlich. Ich selbst saß im Covid-Testzentrum und habe gesehen, welche wertvolle Arbeit die vielen Ehrenamtlichen, meine Kolleg*innen in dieser bisher einmaligen Ausnahmesituation geleistet haben. Deshalb müssen wir diese Ehrenamtlichen aktiv unterstützen, durch verbindliche Katastrophenschutzpläne auf allen Ebenen, ausreichende Budgets für Notfallinfrastruktur und einen deutlichen Ausbau der Bildungsarbeit in diesem Bereich. Gerade für die Kräfte des DRK, der DLRG, den Maltesern, Johannitern und des ASB müssen wir endlich die Helfergleichstellung erreichen. Ehrenamtliche Helfer*innen müssen im Einsatzfall eine rechtliche Grundlage haben, ihren Arbeitsplatz zu verlassen, um sich für andere Menschen einzusetzen – diese existiert bislang nicht.
Starkes Ehrenamt
Nicht nur im Katastrophenschutz, sondern auch in vielen anderen Bereichen unserer Gesellschaft leisten ehrenamtliche Engagierte unfassbar wichtige Arbeit. Mit der Einführung der Ehrenamtskarte wurde hier schon ein richtiges Signal gesetzt. Ein Signal, dass ehrenamtliche Arbeit gesehen und vor allem wertgeschätzt wird. Aber Ehrenamtliche brauchen mehr als Wertschätzung – sie brauchen konkrete Verbesserungen ihrer Rahmenbedingungen. Gerade für kleinere Vereine müssen wir bürokratische Hürden senken und finanzielle Unterstützung anbieten. Ein spezielles Augenmerk sollten wir hier auf die Jugendarbeit legen. In Sportvereinen, Jugendforschungszentren oder auch der Jugendfeuerwehr lernen Kinder und Jugendliche entscheidende Kompetenzen fürs Leben. All diese Vereine, aber auch sonstige Initiativen machen unsere diverse und lebendige Gesellschaft aus. Dabei müssen wir sie unterstützen.
Zukunftsfähige Kommunen
In den Kommunen wird Politik Realität. Hier kommt die Verkehrswende ins Rollen, hier wird über die Qualität unserer Bildung entschieden und unsere Energieversorgung nachhaltig sowie dezentral aufgebaut. Deshalb darf es keine weitere Politik geben, in der Kommunen immer mehr leisten müssen, während ihre Haushalte immer knapper werden. Schon jetzt ist es kommunalpolitische Realität, zwischen dem Bau einer neuen Kita, der Reparatur von Straßen und notwendigen Klimaschutzmaßnahmen zu entscheiden. Als Gemeinderat merke ich direkt vor Ort, wie diese Spielräume immer geringer werden und wie wir wichtige Maßnahmen immer wieder verschieben müssen. Es braucht also jetzt massive Investitionen in die Kommunen! Dazu gehört auch, dass Klimaschutz endlich zur kommunalen Pflichtaufgabe werden muss, denn es kann nicht sein, dass der Kampf gegen die Klimakrise hier bisher nur ein „nice to have“ ist. Nur mit einem gesicherten Budget für Notfallinfrastruktur und klimaresiliente Maßnahmen können Kommunen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig wieder vor Ort gestalten.
Jungen Menschen eine Perspektive geben
Junge Menschen haben in den letzten Jahren unglaublich viel mitgemacht und wurden dabei leider viel zu oft im Stich gelassen. Während sie von der Corona Pandemie besonders heftig betroffen waren, sind sie sowohl in der Debatte als auch in konkreten Hilfen wenig berücksichtigt worden. Während die Gen Z mehr arbeitet als die Generationen vor ihr wird das Narrativ der faulen Jugend immer weiter von rechten und konservativen befeuert. Während junge Menschen in den letzten Jahren mitunter die größten Demonstrationen, die Deutschland je gesehen hat, organisierten, wird immer noch darüber geredet, dass Jugendliche unpolitisch und uninteressiert seien. Auch ich habe im Januar letzten Jahres mit ein paar Freunden die größte Demonstration auf die Beine gestellt, die Herrenberg seit Hunderten von Jahren gesehen hat.
Die Jugendarbeit und Jugendbeteiligung haben mich politisiert. Damals habe ich angefangen Demonstrationen mit Fridays for Future zu organisieren, den ersten CSD in Herrenberg auf die Beine zu stellen und meine ersten Anträge in den Gemeinderat einzubringen. Junge Menschen müssen hier strukturell gestärkt werden, indem diese wirklich gehört und bedacht werden. Deshalb müssen wir die Jugendbeteiligung auf allen Ebenen stärken, durch den Aufbau von Jugendgremien vor Ort und indem ein Landesgremium mit Rede-, Anhörungs-, und Antragsrecht etabliert wird.
Mit diesen Ideen und meiner Leidenschaft bewerbe ich mich bei Euch um einen Listenplatz für die Landtagswahl. Ich bitte um Euer Vertrauen und Eure Stimme, um als junge, motivierte Stimme für zuverlässigen Katastrophenschutz, starkes Ehrenamt und zukunftsfähige Kommunen im Landtag wirken zu können.
Biografie
Persönlich:
- 2004 geboren und aufgewachsen in Herrenberg
- Student der Politikwissenschaft und Rhetorik im Abschlusssemester
- Persönlicher Mitarbeiter bei Stefanie Seemann MdL
Politisch:
- Seit 2024 Stadtrat in Herrenberg
- Mitglied des Landtagskampagnenteams der Grünen Jugend Baden-Württemberg
- Seit 2020 Sprecher der Grünen Jugend Böblingen
- Seit 2020 Mitglied der Fridays for Future Ortsgruppe Herrenberg
- Kreisverband:
- Böblingen
- Wahlkreis:
- Calw
- Wohnort:
- Herrenberg
- Gender:
- männlich