Veranstaltung: | Parteitage in Reutlingen am 7. und 8. Dezember 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 0.LWV-BTW Bewerbungen zur Landesliste zum 21. Deutschen Bundestag |
Antragsteller*in: | Sarah Heim (KV Rems/Murr) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 22.10.2024, 23:40 |
LWV-BTW5: Sarah Heim
Bewerbung
Liebe Freund*innen,
das Märchen, dass die menschliche Natur egoistisch sei, ist in der Politik breit verankert. Das Gegenteil ist aber richtig: Menschen sind seit eh und je für Zusammenarbeit vorprogrammiert. Wir sind sozial, brauchen Netzwerke und handeln oftmals sehr großzügig. Daran müssen wir Grüne anknüpfen, statt uns von skeptischen, opportunistischen und angstmachenden Stimmen aus der AfD, Teilen der CDU und der FDP treiben zu lassen!
Gerade jetzt, wo populistische Strömungen unsere demokratische Grundordnung bewusst aufs Spiel setzen, ist es mir ein Herzensanliegen, dass wir als Gesellschaft und Politik faktenbasiert handeln. Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich für die Sache dabei bin und mich nicht verbiegen lasse. Ich gehe auch dahin, wo es weh tun kann und bin überzeugt, dass es wirklich wertvoll ist, die Hand auszustrecken. Mit dieser klaren Haltung und einem strategischen Blick bewerbe ich mich um einen aussichtsreichen Listenplatz für den Bundestag.
Für das Zusammendenken von Klimaschutz und Klimaanpassung
Lange Zeit wurde gewarnt, dass wir auch hier Folgen der Klimakrise erwarten müssen. Jetzt sind sie da - die Hochwasser haben wir diesen Sommer alle noch im Kopf. Dabei erhitzt sich der europäische Kontinent von allen Kontinenten am schnellsten. Es braucht konsequenten Klimaschutz und gleichzeitig ist es höchste Zeit, auch Klimaanpassung in die Fläche zu bringen: Nicht als Ersatz für Klimaschutz, sondern als dringende Ergänzung!
Während meines Masterstudiums durfte ich mit einem der renommiertesten Professoren dazu forschen und eins ist klar: Alle Kommunen und jede*r Einzelne von uns sind betroffen. Vom Bau über die Land- und Forstwirtschaft bis zu Gesundheitsfragen ist der Handlungsbedarf riesig. Auf Bundesebene müssen wir u.a. Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe ins Grundgesetz schreiben. Das ermöglicht der Bundesregierung, ihrer Koordinierungsaufgabe gerecht zu werden und nicht alles auf die Kommunen abzuwälzen. Gerade den ungleichen Auswirkungen der Klimakrise sollten wir als Grüne im Bundestag mit sozialen Leitplanken entgegenwirken: Damit beispielsweise auch Menschen, die sich nur die schlecht isolierte Dachgeschosswohnung leisten können, besser vor Hitze geschützt werden und Klimaanpassung konkret erleben.
Für bundesweite Katastrophenvorsorge statt -Nachsorge
Unser Katastrophenschutz stammt aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, ist verwirrend und nicht zukunftsfest aufgestellt: der Rettungsdienst ist Ländersache, die Feuerwehren sind in kommunaler Verantwortung, das THW unterliegt dem Bundesinnenministerium...
Wie auch ich sind viele Ehrenamtliche vor Ort engagiert - von der Freiwilligen Feuerwehr bis zum DLRG oder dem Rotkreuz - aber der kontinuierliche Abbau des Sozialstaats macht uns allen zu schaffen. Ich kenne viele, die bei Katastrophen alles liegen lassen, um freiwillig in die betroffenen Gebiete zu fahren und zu helfen. Doch sie stoßen oft auf bürokratische Hürden, fühlen sich nicht von politischen Entscheidungsträger*innen ernst genommen und bekommen im Nachgang ihrer Einsätze nicht immer alle Kosten erstattet.
Es ist höchste Zeit, die “Zeitenwende” nicht nur bei der Bundeswehr, sondern auch im Zivil- und Katastrophenschutz zu vollziehen! Konkret bedeutet das: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz- und Katastrophenhilfe muss weiter gestärkt werden, überregionale Zusammenarbeit gefördert, ein interdisziplinärer Krisenstab im Kanzleramt angesiedelt und die Gleichstellung der Helfer*innen umgesetzt werden.
Für gute Arbeit dank der Transformation
2023 war ich hauptamtlich bei der IG Metall tätig und habe selbst erlebt, wie essentiell die Arbeit der Gewerkschaften ist. Denn Demokratiebildung findet nicht nur in der Schule statt. In den Betrieben durfte ich unzählige Gespräche mit Beschäftigten führen - Menschen, die wir Grüne bisher kaum erreichen: Viele waren überrascht, dass grün und sozial zusammenpasst. Gerade die AfD wird überdurchschnittlich häufig von Menschen mit niedrigerem Bildungsstand gewählt. Die Gründe hierfür sind komplex, aber oft spielt die Angst vor Statusverlust eine zentrale Rolle. Diese Angst müssen wir den Beschäftigten durch gezielte arbeitsmarkt- und sozialpolitische Maßnahmen nehmen.
Immer mehr Branchen setzen auf prekäre Arbeitsbedingungen, ohne Tarifverträge oder gute Bezahlung und priorisieren die Profite ihrer Aktionär*innen über den Standorterhalt. Um die Transformation hin zu Klimaneutralität und Digitalisierung für gute Arbeit zu nutzen, bedarf es u.a. einem modernen Betriebsverfassungsgesetz, welches Betriebsräte in ihren Aufgaben stärkt und ein Mindestlohngesetz, welches sich mindestens an der Tarifentwicklung orientiert. Es ist eine Frage der Glaubwürdigkeit: Wie können wir sonst den Menschen vermitteln, dass die Diäten der Abgeordneten aufgrund der Preisentwicklung steigen, der Mindestlohn aber eine Nullrunde macht?
Liebe Freund*innen,
Ich bewerbe mich mit dem einzigen Votum der Grünen Jugend Baden-Württemberg. Besonders jungen Menschen sollten wir jetzt ein stabiles, zukunftsorientiertes Angebot machen. Die Zukunft darf die Hoffnung nicht aufgeben! Ich habe in den letzten Jahren unzählige ehrenamtliche Stunden in diese Partei gesteckt, zuerst als Landessprecherin der Grünen Jugend BW und seit nun drei Jahren als Mitglied im Parteirat. Ich habe jede ehrenamtliche Ebene innerhalb der Partei kennengelernt und der ehrliche Austausch mit grünen Mitgliedern motiviert mich jedes Mal aufs Neue. Angesichts der zunehmenden Bedrohungslage für unsere Demokratie und mit Blick auf meine thematischen Schwerpunkte sowie mein Anspruch an Politik mit Haltung wäre es ein Privileg, mit euch gemeinsam im Bundestag starke grüne Politik zu machen. Dazu bitte ich euch um euer Vertrauen und eure Stimme.
Herzlichst,
Sarah
Biografie
Über mich:
Deutsch-Französin, im Elsass keine 5 Minuten von der Grenze aufgewachsen
2014 in Bosnien das internationale Abitur gemacht, in Kanada den Bachelor Internationale Beziehungen und in London den Master in Katastrophenvorsorge
Beruflich arbeite ich als Beraterin für Cyber Resilienz im Risikomanagement. Davor war ich hauptamtlich bei der IG Metall und davor Büroleitung von Michael Bloss
Ehrenamtliche Rettungshelferin beim DRK
Politisch:
Ich werde von Brand New Bundestag als Kandidatin gefördert, die sich für vielfältige progressive Stimmen in den Parlamenten einsetzen
Von 2019-2022 war ich im Landesvorstand der Grünen Jugend BW, davon zwei Jahre als Landessprecherin
Seit 2021 bin ich Basismitglied im Landesparteirat von Bündnis 90/DIE GRÜNEN BW
2020 OV Sprecherin, 2022-2023 Mitglied im Kreisvorstand
Website: https://sarahheim.de/
- Kreisverband:
- Rems-Murr
- Wahlkreis:
- 264 Waiblingen
- Wohnort:
- Fellbach
- Gender:
- weiblich