LWV-BTW27: Tobias B. Bacherle

Liebe Freundinnen und Freunde,

unsere bündnisgrüne Ruhe, Besonnenheit und Haltung sind in Zeiten der Beliebigkeit des Trumpismus, der 90er-Nostalgie eines Friedrich Merz und der Verantwortungsflucht der unbelehrbaren FDP wichtiger denn je. Die letzten Wochen haben gezeigt: Wir Bündnisgrüne bleiben besonnen, benennen die Herausforderungen und bieten echte Lösungen – im Gegensatz zu den kopflosen und oft populistischen Ansätzen anderer Parteien. Diese Klarheit brauchen wir, denn: Unsere Freiheit steht unter Druck – von innen, von außen und im digitalen Raum.

Freiheit bewahren – Demokratie verteidigen

Autokraten haben brutale Lehren aus den Freiheitsbewegungen des digitalen Zeitalters gezogen. Sie unterdrücken ihre Bevölkerung, führen Kriege und nutzen den digitalen Raum als Bühne und Ausgangspunkt für Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zeigt dies in erschreckender Deutlichkeit. Er ist mehr als ein regionaler Konflikt – er ist ein Angriff auf die internationale Ordnung, die Selbstbestimmung von Staaten und den Frieden in Europa.

Die Ukraine verteidigt nicht nur sich selbst, sondern auch uns, unsere Werte und unsere Freiheit. Ihre Unterstützung ist daher unsere moralische Pflicht und unser ureigenes Interesse. Zugleich müssen wir unsere Demokratie hierzulande vor den hybriden Bedrohungen der Autokraten schützen: Vor Manipulation unserer digitalen Debattenräume, Angriffe auf Vertrauen und demokratische Institutionen. Es ist unsere Verantwortung, diese Angriffe abzuwehren.

Ich hatte das Privileg, in einer Zeit aufzuwachsen, in der Freiheit und Sicherheit selbstverständlich schienen. Geboren 1994, im vermeintlichen „Ende der Geschichte“, durfte ich erleben, was für viele Generationen unerreichbar war: Frieden als Normalität, Demokratie als Grundlage politischer Diskussionen, Freiheit als Grundlage zur Selbstverwirklichung. Ich konnte Konzerte organisieren, als Nicht-Akademikerkind erfolgreich studieren und politisch aktiv werden.

Doch genau diese Errungenschaften stehen heute weltweit unter Druck und die Putins und Xi Jinpings dieser Welt haben lokale Verbündete gefunden: Die rechtsextreme AfD und das genauso putinverehrende BSW forcieren, was ich lange glaubte, könnte keinen Erfolg haben: Sie arbeiten offen gegen unsere Freiheit und Demokratie. Es liegt an uns Bündnisgrünen uns dem entgegenzustellen.

Klimakrise und Digitalisierung – Freiheit bewahren

Dabei bleibt die größte Bedrohung für unsere Freiheit schlicht die Klimakrise. Jede 0,1 Grad Erderwärmung bedroht unseren Wohlstand, die globale Stabilität und damit die Grundpfeiler der Demokratie. Ressourcenknappheit, Extremwetter und Migration verschärfen Konflikte, die autoritäre Regime stärken und unsere gesellschaftliche Sicherheit untergraben. Ohne entschlossenen Klimaschutz riskieren wir, dass Freiheit und Gerechtigkeit in einer Welt der Verteilungskämpfe verloren gehen.

Die Digitalisierung bietet uns jedoch viele Mittel, dem zu begegnen. Mit innovativen Technologien können wir Klimaschutz vorantreiben, unsere Gesellschaft resilienter machen und die Grundlagen unserer Freiheit sichern. Als Obmann im Digitalausschuss und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses habe ich daran gearbeitet, diese Chancen zu nutzen, digitale Sicherheit zu stärken und Bürgerrechte zu verteidigen. Diese Arbeit möchte ich fortsetzen, um Digitalisierung und Klimaschutz untrennbar miteinander zu verbinden – für eine freie und zukunftsfähige Gesellschaft.

Es geht um unsere Freiheit.

Aber wem an unserer Freiheit gelegen ist, der darf nicht verzagen, sich nicht vor der Verantwortung in Anbetracht der Herausforderungen drücken. Es braucht uns Bündnisgrüne also mehr denn je – das haben bereits die letzten Jahre gezeigt.

In den vergangenen Jahren habe ich als Obmann im Digitalausschuss und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses wichtige Impulse gesetzt, um die Demokratie zu stärken, unsere Freiheit zu schützen und die Klimakrise anzupacken. Meine Schwerpunkte lagen dabei auf der Verteidigung von Bürgerrechten im digitalen Raum, der Unterstützung demokratischer Bewegungen weltweit und der Stärkung unserer digitalen Souveränität. Ob der Schutz der Ukraine vor Cyberangriffen, die Verfassungskonformität und damit Robustheit beim Sicherheitspaket und der Widerstand gegen übermäßige Überwachungsmaßnahmen aus der EU-Ebene oder die Verankerung von Menschenrechten im digitalen Raum – diese Themen konnte ich aktiv vorantreiben.

Gleichzeitig habe ich in meinem Heimatwahlkreis Böblingen eng mit den Menschen vor Ort zusammengearbeitet, um ihre Anliegen nach Berlin zu tragen. Gerade in Baden-Württemberg, einer Region, die Innovation und Nachhaltigkeit wie kaum eine andere verkörpert, bietet enormes Potenzial, Klimaschutz und Digitalisierung als Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft zu verbinden. Meine Erfahrung aus der kommunalen und bundespolitischen Arbeit macht mich zu einem entschiedenen Vertreter für die bündnisgrünen Anliegen – von Klimaschutz über soziale Gerechtigkeit bis hin zur Verteidigung unserer Freiheit.

Diese Koalition hat viel erreicht, aber vor allem den Weg oft auch steiniger gemacht als nötig. Natürlich gehen wir jetzt nicht zurück!

Ich möchte ein Deutschland, das Klimaschutz, Digitalisierung und soziale Gerechtigkeit verbindet – ein Land, das für alle funktioniert. Unser LÄND kann dabei Vorreiter sein: ein Ländle, das zeigt, wie grüne Politik Wohlstand und Innovation vereinen kann. Mit meiner Erfahrung, meinem Wissen und meinem Engagement möchte ich dazu beitragen, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Deshalb bewerbe ich mich erneut um einen aussichtsreichen Platz auf der Landesliste von Bündnis 90/Die Grünen in Baden-Württemberg.
Mit Eurem Vertrauen möchte ich weiterhin meine Heimat Böblingen und unsere bündnisgrünen Werte in Berlin vertreten. Gemeinsam können wir ein gerechteres, nachhaltigeres und digitaleres Deutschland schaffen – und die Freiheit, die wir alle schätzen, bewahren.

Euer Tobias

Im 20. Deutschen Bundestag bin ich Obmann im Ausschuss für Digitales, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Angelegenheiten der Europäischen Union.
Des Weiteren Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung der NATO und der Union für den Mittelmeerraum und stellvertretendes Mitglied der Interparlamentarischen Konferenz zur Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik.

1994 bin ich in Herrenberg geboren und anschließend in Sindelfingen aufgewachsen.

In Tübingen habe ich Politikwissenschaft (B.A., Nebenfach Medienwissenschaft) studiert.

Vor meinem Einzug in den Bundestag habe ich als politischer Berater für einen Europaabgeordneten und als freier Grafiker gearbeitet. Von 2014 bis 2022 war ich Stadtrat in meiner Heimatstadt Sindelfingen, von 2019 bis 2021 dort Fraktionsvorsitzender.

Ich bin Mitbegründer und Mitglied im Vorstand des dit is schade e.V. zur Förderung der Sub- und Popkultur in Sindelfingen.