Veranstaltung: | Parteitage in Reutlingen am 7. und 8. Dezember 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 0.LWV-BTW Bewerbungen zur Landesliste zum 21. Deutschen Bundestag |
Antragsteller*in: | Agnieszka Brugger |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 18.10.2024, 21:04 |
LWV-BTW3: Agnieszka Brugger
Bewerbung
Liebe Freund*innen,
werden wir unseren Kindern eine schöne Natur und eine starke Demokratie übergeben? Ein Leben in Freiheit, Gerechtigkeit und Sicherheit ermöglichen? Als Politikerin, als Mensch, als Mutter treibt mich diese Verantwortung an und um. Und das Gefühl kennen bestimmt viele Grüne: Jetzt erst recht.
Gerade in diesen schwierigen, ja historischen Zeiten möchte ich nicht nur zuschauen, sondern weiter im Bundestag mitgestalten dürfen – gemeinsam mit Euch, in meinem Wahlkreis, in Baden-Württemberg und im Parlament. Resignieren ist für mich keine Option. Deshalb bewerbe ich mich um Eure Stimme und Euer Vertrauen auf Platz 3 der Landesliste.
Als ich mich als junge Abgeordnete für die Arbeit im Verteidigungsausschuss entschieden habe, hätte ich weder gedacht noch mir gewünscht, dass Landesverteidigung und Sicherheit wieder so bedeutend für unser Zusammenleben werden. Umso mehr möchte ich meine Erfahrung und meine langjährige Arbeit dazu nutzen, Brücken zu bauen und sachlich zu erklären. Mit Besonnenheit und Entschiedenheit will ich daran arbeiten, dass die Risiken für unsere Gesellschaft geringer werden und wir unsere Stärken nutzen.
Seit dem brutalen Überfall Putins auf die Ukraine herrscht wieder Krieg in Europa. Wir geben unsere Grundsätze und Ziele von Frieden und Sicherheit, Menschenrechten und Völkerrecht niemals auf. Wir wollen einen Frieden, der nicht nur auf einem Blatt Papier steht, sondern sich auch für die Kinder in der Ukraine wirklich so anfühlt. Mit unentwegter Diplomatie, wie Annalena sie betreibt. Mit der klugen Energiepolitik von Robert, die uns unabhängiger macht und nicht mehr Putins Kriegskassen füllt. Und indem wir die Menschen in der Ukraine unterstützen.
So entschieden wir Putins Aggression und auch die Propaganda seiner Helfershelfer von ganz rechts und populistisch-links beantworten, so empathisch müssen wir gegenüber den Menschen sein, die angesichts dieses Krieges Fragen, Kritik, Sorgen oder Ängste haben. Zuhören, Erklären, sich den Debatten stellen – das haben wir gemeinsam bei unzähligen Veranstaltungen in vielen Kreisverbänden getan. Ich habe dort oft erlebt, was für einen klaren Blick viele Menschen auf die Lage auf unserem Kontinent haben, wie solidarisch sie mit den Menschen in der Ukraine sind. Und wie wichtig es ist, miteinander im Gespräch zu bleiben. Einen Dialog zu führen, der Haltung zeigt und Sicherheit gibt, Solidarität organisiert und die Kräfte des Friedens mobilisiert. Das Mächtigste, was wir Putin und allen Autokraten weltweit entgegensetzen können, ist unsere Entschlossenheit und unser Zusammenhalt.
In dieser Welt brauchen wir Partner, die unsere Werte teilen und auf die gerade in schwierigen Zeiten Verlass ist. In Europa, mit dem Globalen Süden, weltweit – es braucht ein starkes Deutschland, das auf Regeln, Werte und Zusammenarbeit setzt. Das für seine Partner da ist und sich umgekehrt auf sie verlassen kann. Damit wir nicht zum Spielball anderer werden, sondern selbst relevanter Player und verantwortungsvoller Gestalter sind.
Sicherheit ist mehr als Militär. Und der gesellschaftliche Zusammenhalt ist Basis unserer Sicherheit. Eine Debatte, die Panzer gegen Kita-Plätze stellt, ist Gift für unser Land. Deshalb und wegen den vielen notwendigen Investitionen in unsere Infrastruktur muss die Schuldenbremse so reformiert werden, dass sie zur Realität und den Herausforderungen unserer Zeit passt.
Immer mehr Menschen denken bei Politik an Koalitionsstreit und Missgunst, vielleicht an eine immer öfter auch durch Hass geprägte Debatte. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Aber wenn ich an Politik denke, sehe ich die kleine Kapelle im oberschwäbischen Osterhofen, die endlich mit Geld aus Berlin renoviert wird. Die Mittel vom Bund für Trinkbrunnen, Schatten und eine grünere Innenstadt in Weingarten. Daran, die Idee zu Solardächern über Obstpflanzen und die Belange des ländlichen Raums nach Berlin zu tragen. Aber auch daran, in geopolitisch aufgerauten Zeiten feministische Außenpolitik mit konkreten Ideen zu füllen, um den vermeintlichen Macho-Staatsoberhäuptern und Aggro-Autokraten die Stirn zu bieten. Gerade jetzt zu beweisen, dass Entwicklungszusammenarbeit und Klimaaußenpolitik aus dem grünen Herzen kommen und zugleich voll in unserem Interesse sind. An einer wehrhaften wie empathischen Sicherheitspolitik mitzuwirken, die auf Zusammenhalt setzt.
Jetzt erst recht, darf aber nicht bedeuten, weiterzumachen wie bisher. Ich will verlorenes Vertrauen zurückgewinnen und ich bin mir sicher: Wir Grüne können es auch im Bund anders und besser machen. Ich werde nicht müde, mich für einen anderen Stil einzusetzen als ihn diese Regierung immer wieder gezeigt hat. Und ohne uns Grüne wird dies erst recht nicht funktionieren. Wir sind gewählt, um das Leben der Menschen besser zu machen, nicht um uns im kindischen Parteienstreit zu verlieren – gerade in diesen ernsten Zeiten.
Gemeinsam wollen wir bei dieser Bundestagswahl für ein Land werben, das funktioniert. Das sicher ist und das zusammen hält in aller Unterschiedlichkeit. Wir wollen mehr Aufmerksamkeit, Mittel und Unterstützung dorthin lenken, wo sie gebraucht werden. Zu Alleinerziehenden mit zu hoher Miete. Zum Unternehmer, der seine Leute fair bezahlt und in Klimaschutz investiert. Zur Pflegerin, die zu viele Überstunden machen muss. Zur Kita, der es an Personal fehlt. Zu Schulen, Freibädern und ÖPNV, gerade im ländlichen Raum.
Lasst uns gemeinsam mit Kraft, Herzlichkeit und Zuversicht dafür Sorge tragen, dass unsere Kinder ein gutes Leben in Freiheit und Selbstbestimmung haben. Ohne Angst vor der Klimakrise und mit top ausgestatteten Schulen, schnellen Zügen und guten Jobs. In einer robusten Demokratie. Auf einem sicheren Kontinent, in einer friedlicheren Welt, in starken Bündnissen. Dafür stehen wir Grüne. Um daran weiterhin kraftvoll mitzuarbeiten, bitte ich um Eure Unterstützung.
Eure
Agnieszka
Biografie
Meine Wahlheimat ist das wunderschöne Oberschwaben, mein Wahlkreis ist Ravensburg. Ich bin verheiratet und habe eine Tochter.
2018 haben mich meine Fraktionskolleg*innen zum ersten Mal zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Seitdem leite ich den Teil der Fraktion, der zu internationaler Politik, Europa und Menschenrechten arbeitet.
2009 habt Ihr mir als 24-jährige Euer Vertrauen geschenkt und ich bin über die Landesliste in den Bundestag eingezogen. Seitdem arbeite ich dort hauptsächlich im Verteidigungsausschuss, zu Friedens- und Sicherheitspolitik und der Bundeswehr.
Ich war 2009-2015 und 2019-2021 Mitglied im Landesvorstand Baden-Württemberg und bin Mitglied im Aufsichtsrat der Heinrich-Böll-Stiftung.
Ich bin 1985 in Liegnitz, Polen, geboren und in Dortmund aufgewachsen. 2004 kam ich ins Ländle und zu den Grünen, habe in Tübingen Politikwissenschaft, öffentliches Recht und Philosophie studiert und war 2007-2009 Sprecherin der Grünen Jugend Baden-Württemberg.
- Kreisverband:
- Ravensburg
- Wahlkreis:
- 294 Ravensburg
- Wohnort:
- Ravensburg
- Gender:
- Weiblich