Veranstaltung: | LDK in Sindelfingen am 21./22.09.2019 |
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Tagesordnungspunkt: | V Sonstige Anträge und Resolutionen |
Antragsteller*in: | LAG FrauenPolitik (dort beschlossen am: 22.08.2019) |
Status: | Überweisung |
Verfahrensvorschlag: | Weiterleiten an: an den Landesvorstand mit dem Auftrag eine Diskussionsveranstaltung zu diesen Themen durchzuführen |
Eingereicht: | 23.08.2019, 15:17 |
V12: Entwicklung von Strategien im Umgang mit rechtspopulistischen und antifeministischen Argumentationen
Antragstext
Antifeminismus bildet ein Kernelement rechter Propaganda und ist eine zentrale
Komponente vieler rechtspopulistischer Thesen. Daher fordern wir, dass die grün
geführte Landesregierung Umgangsstrategien mit rechtspopulistischen Akteur*innen
und deren antifeministischer Agitation entwickelt.
Dazu gehören aus unserer Sicht:
1. Entwicklung von Modulen zur Analyse und Aufklärung von und über
Antifeminismus, rechtspopulistischer bis rechtsextremer Akteur*innen und
Strukturen sowie deren Handlungs- und Gesprächsstrategien. Dies geschieht etwa
über die Zusammenarbeit mit Vereinen, Initiativen und Anbieterinnen von
Erwachsenenbildung sowie deren angemessene finanzielle Förderung, über die
systematische Weiterbildung von Lehrpersonal und den gezielten Ausbau des
Fachbereichs Frauen und Politik der Landeszentrale für politische Bildung.
2. Erarbeitung von Modulen und Handlungskonzepten mit Veranstaltungen und
Workshops zum Umgang mit Hate Speech, Rechtspopulismus und Antifeminismusfür
unterschiedliche Zielgruppen (z.B. Alter, Stadt/Land, Bildungsstand) in
unterschiedlichen Bereichen des Alltags ( z.B. Beruf, Verein, Soziale Medien).
Auch hier sind der Ausbau und die Stärkung des Fachbereichs Frauen und Politik
der Landeszentrale für politische Bildung, die systematische Weiterbildung von
Lehrpersonal, die Zusammenarbeit mit Vereinen, Initiativen und Anbieterinnen von
Erwachsenenbildung, etwa in Form von öffentlich geförderten Projekten, relevant.
3 . Stärkung frauenpolitischer Netzwerkeund deren Öffentlichkeitsarbeit. (Etwa
über die Einsetzung einer Landesgleichstellungsbeauftragten oder die
Ausschreibung von öffentlichen Fördermitteln für Netzwerkprojekte).
4. Unterstützung der Grünen Bundestagsfraktion in ihrer Forderung an die
Bundesregierung die Genderforschung in verschiedener Hinsicht gezielt zu fördern
und zu stärken.
Begründung
Feminismus ist ein Feind des rechten politischen Spektrums. Geschlechtergerechtigkeit, Feminismus oder Gender-Mainstreaming werden ins Lächerliche gezogen, Vielfalt an sexuellen Orientierungen und die Gleichwertigkeit aller Geschlechter als „Genderwahn“ abgetan. Antifeminismus ist ebenso menschenfeindlich wie etwa Rassismus und oder Antisemitismus und stellt eine Gefahr für die demokratischen Grundwerte unserer Gesellschaft dar. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Hetze gegen sexuelle Vielfalt und die Gleichwertigkeit aller Geschlechter auch in der Mitte unserer Gesellschaft auf fruchtbaren Boden fällt, ist es wichtig, gegen das Erstarken von Antifeminismus anzugehen.