Veranstaltung: | LDK in Sindelfingen am 21./22.09.2019 |
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Tagesordnungspunkt: | 0.PAR Wahlen zum Parteirat |
Antragsteller*in: | Lena Christin Schwelling (Ulm KV) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.08.2019, 19:35 |
LAVO9: Lena Christin Schwelling
Bewerbung
Liebe Freundinnen und Freunde,
was für ein Erfolg!
Nein, ich meine nicht unsere grandiosen Wahlergebnisse bei der erst kurz zurückliegenden Europa- und Kommunalwahl, sondern den enormen Zugewinn an neuen Mitgliedern!
Erst auf dem letzten Parteitag in Konstanz haben wir das 10.000 GRÜNE Mitglied in Baden-Württemberg begrüßt und heute freuen wir uns schon über rund 12.500 GRÜNE im Land.
Dabei ist das alles andere als selbstverständlich, haben wir doch in den letzten Jahren einen Umbruch in der politischen Landschaft erlebt. Fremdenfeindliche Ausschreitungen, der Einzug einer Partei in die Parlamente, die dort wissentlich die Unwahrheit verbreitet, Ängste schürt und die Gesellschaft spaltet oder auch der ganze Hass, der sich täglich in den Echokammern des Internets sammelt, das alles sind Zeichen einer dramatischen Verrohung der politischen Kultur.
Aber in genau dieser neuen Zeit passiert auch etwas erstaunliches und wunderbares: täglich treten weitere Menschen unserer GRÜNEN Partei bei oder unterstützen uns, ohne Mitglied zu sein und das sind Leute, die wirklich was anpacken und etwas verändern wollen in der Welt!
Wir alle erleben das in unseren Kreis- und Ortsverbänden ebenso wie auf Landesebene, wo wir bei jeder Veranstaltung in viele neue Gesichter schauen dürfen. Und ich nutze diese Gelegenheit jetzt einfach mal, um mich im Namen von „uns Altmitgliedern“, ganz herzlich dafür zu bedanken. Denn, dass Ihr alle Teil unserer GRÜNEN Familie geworden seid, das gibt gerade in diesen Zeiten so viel Mut, Kraft und Hoffnung! Danke dafür!
Gleichzeitig wirft das natürlich auch eine spannende Frage auf: warum sind wir GRÜNEN vielleicht gerade in diesen Zeiten eine Anlaufstelle?
Wir erleben das, was Robert Habeck in einer Parteitagsrede „die Rückkehr des Politischen“ genannt hat. Bewegungen wie FridaysForFuture bei der wöchentlich hunderttausende junge Menschen entschlossenes Vorgehen gegen die Klimakrise fordern oder auch die Europawahl, bei der dieses mal so viele Menschen abgestimmt haben wie im letzten Vierteljahrhundert nicht und uns dadurch ungeahnte Stärke verliehen haben.
Das kommt vor allem uns zugute, weil wir GRÜNEN Teil des großen demokratischen Bündnisses sind, das für Toleranz, Freiheit und Mitmenschlichkeit eintritt und auch, weil die Klimakrise inzwischen Tag für Tag spürbarer wird. Uns muss jedoch klar sein, dass diese Wahlergebnisse weniger eine Belohnung für geleistete Arbeit, sondern ein enormer Vertrauensvorschuss für anstehenden Aufgaben ist.
Diese Aufgaben gilt es, kraftvoll anzugehen. Die Menschheit hat die durchschnittliche Temperatur schon jetzt um 1,1 Grad erhöht und das mit gewaltigen Folgen: Das ewige Eis an den Polen, auf Grönland und den Gebirgsgletschern schmilzt. Der Meeresspiegel steigt und bedroht die niedrig gelegene Regionen unseres Planeten. Verheerende Dürren und Extremwetterlagen drohen ganze Weltgegenden unbewohnbar zu machen und Abermillionen Menschen zu Klimaflüchtlingen zu machen. Bei mehr als 2 Grad wird das im Permafrost gebundene Methan freigesetzt werden und in die Atmosphäre aufsteigen. Dann kippt das Klima irreversibel. Noch ziemlich genau zehn Jahre haben wir Zeit für die Kehrtwende und diese zu schaffen, ist die zentrale Menschheitsaufgabe unserer Zeit.
Ja, wir GRÜNEN haben schon viel erreicht, aber die Klimakrise aufzuhalten erfordert von uns vor allem eines: den Mut auch unbequeme Entscheidungen zu treffen, die den Wählerinnen und Wählern vielleicht nicht schmecken. Aber es zeichnet uns GRÜNE doch auch aus, dass wir Politik für kommende Generationen, nicht für kommende Wahlen machen, und genau darauf kommt es jetzt an!
Lasst uns mit Mut und Entschlossenheit der Klimakrise entgegentreten, wir sind viele und wir werden täglich mehr, das gibt uns Kraft für die anstehenden Aufgaben, die wir nur gemeinsam werden meistern können.
Eine ganz entschiede Rolle beim Klimaschutz kommt den Städten, Landkreisen und Gemeinden im Land zu, denn vor Ort lässt sich viel gestalten: Die Organisation des Verkehrs, die Energieversorgung und die ganz konkrete Stadtentwicklung können und müssen einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Wir sind seit der letzten Wahl nun mehr als 2300 grüne Kommunalis im Land, wir GRÜNEN sind stark auf der kommunalen Ebene, wir haben Ideen, Konzepte und die politische Kraft, sie umzusetzen.
Im Landesvorstand möchte ich ich deshalb besonders für die Vernetzung der kommunalen Ebene stark machen, die bestehenden Strukturen ausbauen und neue Formate des Austausches schaffen, um das Wissen und die Erfahrung der langjährig kommunalpolitisch Engagierten weiterzugeben und die Stärke, die uns die vielen neu gewonnenen Mandate ermöglichen, optimal zu nutzen.
Denn vor Ort setzen wir die Verkehrswende und die Energiewende um und bauen die Stadt, das Dorf und den Landkreis der Zukunft, vor Ort liegt unsere grüne Stärke und vor Ort werden wir der Klimakrise wirksam entgegentreten!
Dafür bitte ich um Eure Stimme
Eure Lena
Biografie
27 Jahre / verheiratet / seit 2014 Stadträtin im wunderschönen Ulm / schon lange bei Grüns in Baden-Württemberg dabei – unter anderem lange Jahre als Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND Baden-Württemberg / Studium der Germanistik und Geschichte in Stuttgart / beruflich für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung im Land unterwegs / in jeder freien Minute -> ab in die Berge
- Kreisverband:
- Ulm
- Geburtsdatum:
- 11.04.1992
- Webseite:
- www.facebook.com/lena.schwelling