Strukturelle Benachteiligung durch Fläche und Entfernung
LAG- Sitzungsbesuche o.ä. in Stuttgart brauchen aus Ulm 56 Min, aus Mannheim 36 Minuten Anreise, aus vielen ländlichen Bereichen sind Sitzungsbesuche in der Zentrale Tagesreisen. Aktive politische Teilhabe auf Landesebene kann sich deshalb schon zeitlich kaum jemand vom Land leisten.
Mitgliederbindung in großflächigen (also ländlichen KV) ist im Vergleich zum Stadt-KV schwierig, schon aufgrund der weiten Anfahrtstrecken zu Sitzungsbesuchen. Die Grüne Jugend wandert nach der Schule überwiegend ab an die Hochschulstandorte.
Die Delegiertenzahlen verteilen sich entsprechend.
Aussicht auf kommende Wahlen, drohender Glaubwürdigkeitsverlust
Die nächsten Landtagswahlen werden deshalb wie alle vergangenen Bundestagswahlen geprägt sein von Landeslisten, die durch Delegierte formuliert werden, deren Provenienz eine überwiegend städtische ist und die dementsprechend wählen. Damit droht die Mandatsverteilung im zukünftigen Landtag ähnliche Formen anzunehmen wie bei Bundestagswahlen, wo Vertreter ländlicher KV regelmäßig weitestgehend ausgeschlossen bleiben. Andere Parteien können das bekanntlich besser, dabei legen gerade wir Grüne größten Wert darauf, die Gesellschaft in ihrer Komplexität in den politischen Gremien abzubilden.
Wir dürfen den ländlichen Raum hinsichtlich politischer Teilhabe auf allen Ebenen nicht länger umgehen. Wir sollten dringend Wege entwickeln, die Repräsentanz ländlicher Räume durch Menschen aus ländlichen Räumen in unseren grünen Gremien auf allen politischen Ebenen angemessen zu stärken.
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Ursula Voelkel: