Wir wollen über unser Bild vom Altern neu nachdenken und darüber, wie wir selbstbestimmtes Leben auch im hohen Alter ermöglichen. Das bedeutet: Weg vom defizitorientierten Altersbild hin zum potentialorientierten. Deshalb steht die Förderung der „AfC“ bereits in unserem Landtagswahlprogramm. Unsere Landeshauptstadt geht hier mit gutem Beispiel voran: Ein interfraktioneller Antrag, der auf Betreiben der Fraktion der Grünen im Stuttgarter Stadtrat zustande kam, wurde im März 2022 positiv entschieden, sodass Stuttgart dem globalen Netzwerk der Age-friendly-cities-and-communities beitreten wird. Alle wesentlichen Argumente sind in der Antragsbegründung aufgeführt, weswegen wir auf dieses Dokument verweisen:
„Antrag im Rat der Stadt Stuttgart vom 7. 12. 2021
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2010 ein Globales Netzwerk gegründet mit dem
Ziel, Städte und Kommunen altersfreundlich zu machen. Dies bedeutet, Konzepte zur Schaffung altersgerechter Umfelder zu entwickeln und umzusetzen, damit dem wachsenden Teil
der Stadtbevölkerung über 65 Jahre ermöglicht wird, aktiv zu altern. Die Erhaltung der Gesundheit mit zunehmendem Alter, die Teilhabe am sozialen, kulturellen und politischen Leben,
persönliche Sicherheit und Mobilität sollen die Lebensqualität verbessern und den Erhalt der
Autonomie fördern. Gleichzeitig soll bei Bedarf ein ausreichendes Angebot von Pflege und unterstützenden Maßnahmen, sowie die gesamte Palette der Dienstleistungen des Gesundheitswesens abgestimmt auf die Probleme älterer Menschen für diese unkompliziert zugänglich sein.
Die Landeshauptstadt Stuttgart hat bereits einiges für die älteren Menschen dieser Stadt auf
den Weg gebracht. Neben Förderprogrammen, z.B. für altersgerechtes und barrierefreies
Wohnen, dem Ausbau der Stadtteil- und Begegnungszentren, sowie einem Fußverkehrskonzept ist eine Entwicklung hin zu einer altersfreundlichen Stadt erkennbar. Mit dem Beitritt zum
WHO-Netzwerk „Age Friendly Cities and Communities“ wird darüber hinaus der Zusammenschluss sämtlicher Akteure sektionsübergreifend gefördert. Eine Vernetzung von städtischen
Einrichtungen und Ämtern mit privaten Initiativen und Selbstvertretungen wie dem StadtSeniorenRat, mit Trägern der Wohlfahrtspflege und Stiftungen kann den Prozess hin zur altersfreundlichen Stadt deutlich verstärken. Als Beispiel sei hier der große Erfolg der Stadt mit dem
Programm der „Kinderfreundlichen Kommune“ genannt.
Mit der Mitgliedschaft im WHO Netzwerk „Age Friendly Cities and Communities“ kommt die
Stadt Stuttgart erklärtermaßen der Notwendigkeit und Verantwortung für die Verbesserung der
Lebenssituation älterer Menschen in der Stadt nach. Die Verpflichtung, die Bedürfnisse älterer
Menschen in den Bereichen Wohnen, soziale Inklusion und Nicht-Diskriminierung, Kommunikation und Information, Partizipation, im öffentlichen Raum, Verkehr und Mobilität, beim Bürgerschaftlichen Engagement, bei den kommunalen und Gesundheitsleistungen, sowie beim
große Thema Verhinderung von Einsamkeit in den Fokus zu nehmen und aktiv zu bearbeiten
wird Stuttgart voranbringen und in der Öffentlichkeit als altersfreundliche Stadt sichtbar machen. Ein Label, welches das Image der Stadt positiv auch über Landesgrenzen hinweg transportiert. Eine verpflichtende Mitgliedschaft, mit welcher sich die Stadt Stuttgart zukunftsfähig
als altersfreundliche Kommune positioniert.
Wir beantragen:
1. Die Landeshauptstadt Stuttgart erklärt formal den Beitritt zum Globalen WHO Netzwerk
„Age Friendly Cities and Communities“.
2. Die Verwaltung erstellt ein Konzept, wie die Stadt den aus der Mitgliedschaft erwachsenen Verpflichtungen nachkommen und den Prozess konkret gestalten kann.“
Dieser Argumentation schließt sich die LAG „Grüne Alte“ vollumfänglich an und wünscht, dass mit Hilfe von Fördermaßnahmen möglichst viele Kommunen diesem Gedanken und diesem Netzwerk folgen.
Nachtrag:
Die acht im Antrag angesprochenen Politikfelder lauten:
Mobilität
Wohnen
Öffentliche Räume und Gebäude
Gesellschaftliche Teilhabe
Respekt & soziale Inklusion
Beteiligung und Beschäftigung. ...
Gesundheitswesen
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