Etwa 45% aller CO2-Emissionen in Deutschland stammen aus Sektoren, die im CO2-Zertifikatehandel der EU (EU-ETS) eingebunden sind, darunter auch alle Kohlekraftwerke. Im Stromsektor können CO2-Emissionen sehr schnell und wirkungsvoll herbeigeführt werden, wenn CO2 angemessen bepreist wird. Deshalb ist es von eminenter Wichtigkeit, dass Deutschland auch für Sektoren, die im EU-ETS sind, zeitnah einen verbindlichen Preis einführt - ein sektorenübergreifender und einheitlicher Preis. Wir dürfen nicht länger, wie in den vergangenen Jahren geschehen, die alleinige Verantwortung für den Klimaschutz an die EU abgeben und hierzulande untätig bleiben!
Dies erscheint umso wichtiger, alsdass eine Reformation des EU-ETS in der Vergangenheit nur extrem langsam vonstatten ging. Die Forderung der Bundesgrünen, einen Mindespreis für CO2-Zertifikate im EU-ETS von 40 Euro einzuführen wird sich aus diesem Grund in den kommenden Jahren kaum umsetzen lassen. Deshalb müssen wir voran gehen. Deutschland hat hierzu die moralische Verpflichtung.
Nationale CO2-Preise anderer EU-Länder zeigen, dass die Einbeziehung von EU-ETS-Sektoren möglich ist, ohne dass diese doppelt besteuert werden. Darum sollten wir uns hier dem Vorschlag des Vereins für eine nationale CO2-Abgabe anschließen, und eine Gegenrechnung von Ausgaben für CO2-Zertifikate anstreben.
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