Wieso 2035?
Das Klimaschutzziel: Klimaneutralität bis 2040 ist nach heutigem Erkenntnisstand nicht ausreichend. Zum Erreichen des "nahe" 1.5 Grad Zieles, zu dem wir uns völkerrechtlich verpflichtet haben, ist ein Ausstieg bis zum Jahre 2035 erforderlich und eine Reduktionsrate von ca. 6% (entspricht: 5mio t CO2eq für BaWü). Dabei beanspruchen wir nur soviel des weltweiten CO2-Restbudget wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten auch und schreiben nicht einfach unseren übermäßigen Verbrauch bis zur Klimaneutralität fort.
Desweiteren sollten wir uns solidarisch mit der Fridays for Future Bewegung zeigen, die ebenfalls mit wissenschaftlicher Unterstützung das Jahr 2035 für Klimaneutralität fordern.
Wieso 45% CO2eq-Reduktion in 2025 und 75% in 2030?
Das vorgeschlagene Zwischenziel von 42% CO2eq Reduktion bis 2030 entspricht nicht einmal dem Ziel der Bundesregierung, bis 2030 55% zu erreichen und ist nicht ambitioniert genug.
Es werden 5-Jahres-Zwischenziele gebraucht, damit Abweichungen vom Pfad früh genug erkannt werden können.
Die Ziele müssen durch ausreichende und wirksame Maßnahmen im IEKK unterfüttert sein. Ziele ohne ausreichende Maßnahmen helfen nicht weiter. Maßnahmen und Ziele müssen messbar und relevant für den Schutz des Klimas sein.
Quellen:
- https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/wie-viel-co2-kann-deutschland-noch-ausstossen/
- Sprecher*innen-Rates aller Bundesarbeitsgemeinschaft von Bündnis 90 / Die Grünen in seinem Beschluss vom Juli 2019 gefordert:
Der BAG-Sprecher*innenrat setzt sich für die konsequente Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens, also des 1,5-Grad-Ziels unter Berücksichtigung globaler Gerechtigkeit, ein. Dazu gehört, mit all unserer Macht und Kraft auf allen politischen Ebenen dafür zu sorgen, dass Deutschland spätestens 2035 klimaneutral wird.
Der BAG-Sprecher*innenrat fordert den Bundesvorstand auf, dieses Ziel parteiintern sowie öffentlich zu kommunizieren und auf eine Anpassung unserer Parteipositionen hinzuwirken und agile sowie effektive Maßnahmen zu entwickeln und zu priorisieren.
Die Sprecher*innen der BAGen verpflichten sich, dass wir unsere bisherigen Bemühungen weiter verstärken, selbst in unseren BAGen/Politikfeldern die ggf. für dieses Ziel notwendigen ergänzenden Maßnahmen mit zu entwickeln und unsere Positionen an diesem Ziel zu orientieren.
Begründung des Rates:
- 2035 entspricht den Forderungen der >26.800 deutschsprachigen ScientistsForFuture, wir Grünen sollten die politische Kraft sein, die sich für die Umsetzung dieses Ziels stark macht.
- Das Ziel der Klimaneutralität ist technologieoffen und lässt uns viele Lösungsmöglichkeiten - 1,5 Grad ist das Pariser Ziel, das anzustreben ist als Grüne Partei, da auch schon die mit diesem Ziel einhergehenden Konsequenzen dramatisch sind und 2 Grad zu deutlich dramatischeren gesellschaftlichen Konsequenzen führen würde.
- Wir haben nur noch 0,5 Grad Zeit und müssen schnell handeln.
- Aufgrund der wissenschaftlichen Klarheit ist der Fahrplan zur Überwindung der Klimakrise eindeutig, wir sollten mit der eindeutigen grünen Zielsetzung arbeiten und nicht schon mit Kompromissen in Verhandlungen gehen.
- Aktuelle Forschung sieht mehrere klimatische Prozesse sogar noch schneller als bisher angenommen, der Handlungsbedarf wird also eher großer und schneller nötig als schon heute von Wissenschaftler*innen angenommen
Kommentare
Udo Lang:
Martin Preiss:
Katrin Bui: