In Baden-Württemberg ist die Wasserkraft eine bedeutende Säule der erneuerbaren Energiegewinnung. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat bereits 2011 eine Potenzialstudie in Auftrag gegeben, die Ausbau- und Neubaupotenziale unter ökologischen und energetischen Gesichtspunkten bewertet.
Wir möchten uns dafür einsetzen, dass diese Anstrengungen verstärkt und ausgebaut werden, um die teilweise noch existierenden Infrastrukturen unter gewässer- und fischökologischen Gesichtspunkten wieder nutzbar machen zu können. Wir brauchen neben der Wind- und Solarenergie auch andere Formen der Energiegewinnung. Dazu zählt Wasserkraft, die eine konstante und lokale Möglichkeit der Energieerzeugung darstellt. Wasserkraft ist im Gegensatz zu Wind - und Solarenergie (Photovoltaik) grundlastfähig und damit für eine Energiewirtschaft aus überwiegend erneuerbaren Energien unverzichtbar. Auch sichert sie unsere Grundversorgung und schafft Speichermöglichkeiten. Hackerangriffe gegen Stromnetze gefährden unser System. Da Wasserkraft schwarzstartfähig ist, muss sie im Fall einer Notversorgung mitgedacht werden.
Historisch gesehen, wäre in Baden-Württemberg eine industrielle Revolution ohne Wasserkraft nicht denkbar gewesen. Nahezu jede Fabrik hatte ihr eigenes Kraftwerk. 80 % derselben wurden im Zuge des Ausbaus der Kernenergie aufgegeben. Die Infrastruktur derselben ist teilweise noch vorhanden und könnte intensiver genutzt werden. Studien haben ergeben, dass die Energiegewinnung durch Wasserkraft in Baden-Württemberg ausbaufähig wäre, jedoch unter den bestehenden Fördermöglichkeiten nur in geringem Maße wirtschaftlich attraktiv ist. Bundesweit wurde eine Ausbaumöglichkeit für Wasserkraft von 15 -20% ermittelt, Anteil Wasserkraft 6,2 %, Potential: 25 TW/h bundesweit.
Zum Vergleich Anteil Photovoltaik 9,2 % der Bruttostromerzeugung, Ausbauziel für 30 % Anteil Photovoltaik Potential: 248TW/h.
Windkraft Ausbaupotential 180 TW/h.
Wasserkraftwerke sind extrem langlebig und vergleichsweise wartungsarm. Der Neubau von großen Wasserkraftwerken mit Querverbauung ist kaum mehr möglich, daher bieten kleine und mittlere Kraftwerke hohe Potentiale. Leider bewegt sich die Steigerung trotz Fördermaßnahmen des Landes und der EU nur schleppend. Sanierungen, die Kapazitäten erweitern und gleichzeitig gewässer-und fischökologische Gesichtspunkte verbessern sind kapitalintensiv und werden von Privatpersonen oder Unternehmen getragen. Hier sollten die Fördermaßnahmen entsprechend geprüft und verbessert werden.
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/energie/erneuerbare-energien/wasserkraft/ Zugriff 15.8.2019
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/energie/erneuerbare-energien/bioenergie/
Zugriff 5.8.2019
https://www.youtube.com/watch?v=w6VhNlkZex0Ernst Ulrich von Weizsäcker: Klimaschutz, Naturschutz und eine neue Aufklärung
https://www.youtube.com/watch?v=cfRU98a2TFAWin - Wasserkraft ist naturverträglich
Kommentare
Gerhard Härer:
Felix Poloczek:
Martin Preiss:
Guenter Gerstenberger:
Bei meiner aktuellen Radtour quer durch Oberbayern und durchs Mangfallgebirge war gut zu sehen, wie intensiv alte Flußkraftwerke, auch an kleineren Zuläufen, heute noch nutzbar sind. Häufig haben die Betreiber (Natur- und Technikfans) dieser Turbinen jedoch Schwierigkeiten, Nachfolger zu finden.
Mario Hüttenhofer: